Chef der Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle: „Ich werde oft krank, wenn ich Wagner dirigiere“
BZ-INTERVIEW: Der Chef der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle über seinen "Tristan" bei den Osterfestspielen Baden-Baden und das Festival.
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Man nennt sie in einem Atemzug: die Namen Simon Rattle und Berliner Philharmoniker. Seit 2002 ist der britische Dirigent Künstlerischer Leiter des legendären Orchesters. Eine Ära, die mit Ablauf von Rattles Vertrag 2018 auf dessen eigenen Wunsch zu Ende gehen wird. Eine "lame duck" – handlungsunfähig wie ein Politiker vor dem Rücktritt – ist Sir Simon indes nicht. Bei den Osterfestspielen der Berliner Philharmoniker in Baden-Baden wird er drei Orchesterabende leiten. Und Richard Wagners Jahrhundertoper "Tristan und Isolde" dirigieren. Alexander Dick traf den Maestro am Rande der Proben.
BZ: Sir Simon, Sie haben sich so viele Tage mit dieser außergewöhnlichen Musik beschäftigt: Was macht das mit Ihrem Verstand und mit Ihrem Körper?Rattle: Mit dem Körper – die Musik erschöpft! Eine Form von Erschöpfung, die jeden daran hindert, schlafen zu wollen. Natürlich liebe ich das Quellenstudium und auch Wagners Handschrift zu sehen, auf die er so stolz war. Man könnte sein Frühstück darauf zubereiten, sie ist so wunderschön. Und dann kommt man zum "Tristan" und es wird sichtbar, er hat "Tristan" nicht bloß eilig hingeschrieben, er war in großer Hast, ihn zu vollenden. Über Wordsworth (Anm. ...