So eine Art von Krimi

Zwei zwölfjährige Mädchen drehen einen Videofilm, und der wird vorgeführt.  

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Eh, voll falsch am Anfang", Mariam ist entsetzt. Und als reiche das nicht, stöhnt nun auch noch Leyla entnervt auf: "Oh nein". So haben sie sich das nicht vorgestellt. Irgendwas ist da schief gelaufen. Aber noch ist ja Zeit, das Bild wieder zurechtzurücken: etwa zwei Stunden noch. Dann endet ihr dreitägiger Kurs in Sachen Videofilm. Dann sollte der kleine Film endlich fertig sein.

Den Film haben sie selbst gedreht. Die Geschichte zum Film haben sie sich allein ausgedacht. Sie wussten, dass er kurz werden soll; zehn Minuten etwa. So haben sie überlegt, ob es so was wie Werbung werden soll, ein Sketch vielleicht. Lieber wollten sie aber doch eine "wahre Geschichte" erzählen.

Doch wie das so ist: Die ersten Probeaufnahmen entwickelten plötzlich ein Eigenleben und veränderten ganz langsam die Geschichte. "Als Erstes sind wir raus gegangen und haben gefilmt", erzählt die eine. "Da war erst eine Hecke. Und dann hat es plötzlich in ihr geraschelt", ergänzt die andere. Und nun ist aus der Geschichte so eine Art Krimi geworden.

Wie dreht man einen Videofilm? Man filmt zuerst, wissen wir nun schon. Und dann hängt man die Kamera an den Computer, erklären die beiden, und der digitalisiert das Ganze. Dann wird grob an den einzelnen Szenen geschnitten, dann wieder alles zusammengesetzt, dann noch mal "fein geschnitten".

Die beiden Zwölfjährigen suchen zum Zeigen, wie das geht, eine Szene heraus. Auf dem Bildschirm des Computers erscheinen Zeilen und winzige Bilder. Eine Zeile wird angeklickt, der Computer bekommt das "o.k." und schon laufen die Bilder auf dem Videomonitor. "Schon wieder ist eine Frau entführt worden", hört und sieht man da ein Mädchen aus der Zeitung vorlesen.

Ein Filmteam wie im richtigen Leben

Der kleine Ausschnitt lässt erkennen, dass Leyla und Mariam nicht nur Drehbuchschreiberinnen, Regisseurinnen und Cutterinnen sind, sondern auch Schauspielerinnen. Natürlich haben sie auch die Musik für den kleinen Film ausgesucht und werden den Ton noch verbessern. Ob sie wohl mal zum richtigen Film wollen: "Nein", sagen sie wie aus einem Mund. Leyla will Maskenbildnerin werden und Mariam will was mit Schreiben zu tun haben; vielleicht wird sie Schriftstellerin oder Journalistin.

Der Kurs bei den Freiburger Mädchen-Medientagen hat den beiden viel Spaß gemacht. Zunächst hatte es vier Anmeldungen gegeben. Dann waren sie beide allein mit den Kursleiterinnen Anja Narr und Karin Beyer. Das hatte den Vorteil, dass sie beinahe alles selber machen konnten und dass sie viel gelernt haben.

Der Film hat übrigens inzwischen einen Titel. Er lautet: "Wie im Film". Und anschauen kann man ihn auch. Am kommenden Montag beginnt um 17 Uhr in der Stadtbibliothek in Freiburg eine Ausstellung mit den anderen Ergebnissen der Mädchen-Medientage. Da wird auch der Film gezeigt.

Barbara Freitag

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