Konzert

Musikhochschule Hochschwarzwald: Soli bringen Publikum in Wallung

Von gefühlvoll bis fetzig: Die Big Band der Musikhochschule Hochschwarzwald zeigt im historischen Kammbühlhof, was in ihr steckt. Beim Publikum kam das gut an.  

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Die Big Band der Musikschule Hochschwa...ne des Kammbühlhofes in Menzenschwand.  | Foto: Karin Stöckl-Steinebrunner
Die Big Band der Musikschule Hochschwarzwald unter der Leitung von Kilian Heitzler in der umgestalteten Scheune des Kammbühlhofes in Menzenschwand. Foto: Karin Stöckl-Steinebrunner
Zu einem Konzert der Big Band der Musikschule Hochschwarzwald hatten Heidrun Huying und Joachim Lauer am Freitagabend in der zum Veranstaltungsraum umgebauten Scheune ihres 350 Jahre alten Kammbühlhofes in Menzenschwand geladen. Unter der Leitung von Kilian Heitzler heizte die Band den zahlreichen Gästen, unter ihnen ein Knabenchor aus Belgien, kräftig ein mit kraftvollem Sound, fetzigen Rhythmen und einer imposanten Reihe von souverän gestalteten Soli.

Heitzler moderierte kenntnisreich die einzelnen Stücke an, die improvisationsfreudigen Bandmitglieder, unter ihnen auch Jo Kaiser, langjähriger Dirigent des Menzenschwander Musikvereins, spielten ein Solo nach dem anderen. Zudem hatte die ausschließlich männliche Musikercrew noch Sänger Bernd Wider, den Frontman der Rockn’Roll Band "Casanova" dabei. So kam ein hochkarätiges Programm zustande, das die Gäste schnell in Stimmung brachte – keiner, der nicht mit irgendeinem Körperteil, sei es Kopf oder Fuß, beschwingt mitwippte.

Fetzige Einwürfe aus der Welt des Film

Die imposante Fülle des Saxophonregisters sorgte für einen weich abgefederten Sound, die kraftvollen Trompeten sorgten mit fetzigen Einwürfen für die passenden rhythmischen Akzente, etwa in Filmmusiktiteln, wie dem Thema aus Spiderman und Jo Kaisers Altsaxophonsolo, gefolgt vom Solo Lars Gehrings auf der Posaune, führten die Riege der Solisten an.

In Gordon Goodwins "Tweet Fatigue" kam die kontrastive Ergänzung von anfänglichem weichem Saxophonklang und dem mit Schlagzeug angereichertem, antwortenden Blech schön zur Geltung. Ein Soul Bossa Nova, ein Samba mit dem Trompetensolo von Sascha Kleiser oder die alte Funknummer "Cold Duck Time" mit Soli von Bariton- und Altsax sowie Gitarre bereicherten die bunte Mischung an musikalischen Genres und die Soli steigerten sich schließlich zum wahren Feuerwerk von Keyboard, Posaune, Tenorsax und Trompete in einem einzigen Stück.

Auch gesanglich eine gute Leistung

Zu diesen Instrumentalsoli gesellte sich zudem noch der einfühlsame wie auch mitreißende Gesang Bernd Widers, etwa im Swing-Jazz-Klassiker "The Lady is a Tramp", in Jonathan Jeremiahs "Happiness", dem mit der gewohnt stilvoller Klaviereinleitung dargebotenen "I Can’t Give You Anything but Love" oder in der gefühlvollen und mit dynamischem Feingefühl kongenial begleiteten und einem weichen Tenorsaxophonsolo gekrönten Ray Charles-Ballade "Georgia on My Mind". Nach dem Klassiker "Route 66" konnten mit Sicherheit alle Zuhörer in Gedanken zustimmen, wenn Bernd Wider schließlich sang "I’m Feeling Good", und ganz am Ende erklang dann noch das ebenfalls ausgesprochen bekannte "Bay Mir Bistu Shein", nochmals gekrönt von einem Trompetensolo.

Davor hatte der belgische Knabenchor, der am Samstag um 19 Uhr den Gottesdienst im Dom musikalisch begleiten sollte und in der Jugendherberge in Menzenschwand Quartier bezogen hatte, als kleines Überraschungsgeschenk für diesen schwungvollen Konzertabend, den sie miterleben durften, den Jägerchor aus dem "Freischütz" intoniert. Die nächste Veranstaltung in der Scheune des Kammbühlhofs wird bereits am 17. Juli stattfinden. Dann gibt Saxophonistin Nicole Johänntgen mit ihrer Band um 20 Uhr dort ein Konzert.
Schlagworte: Kilian Heitzler, Bernd Wider, Jonathan Jeremiahs
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