Was passiert, wenn Kinder und Jugendliche die Bühne für sich haben? Wenn ihre Gedanken, Wünsche und Fragen den Raum füllen und die Erwachsenen für einen Moment einfach nur zuhören? Im Projekt „Zukunftsstimmen - Jung. Laut. Relevant.“ des Freien Theaters Tempus fugit ergreifen junge Menschen das Wort laut, leise, wütend, mutig, nachdenklich. Sie zeigen, was sie bewegt.
Noch ist nicht bekannt, welche Themen an diesem Sonntagvormittag auf der Bühne verhandelt werden. Denn der künstlerisch-theaterpädagogische Prozess gibt den agierenden Kindern und Jugendlichen die Freiheit, ihre eigenen Inhalte zu wählen. Sie sind die Experten und Expertinnen für ihren Alltag, für das, was in Familie, Schule, Stadt und Welt passiert. Sie sind diejenigen, die so oft mit dem Begriff Zukunft in Verbindung gebracht werden. Die Jugend als unsere Zukunft? Wie fühlt sich das an? Was wird dazu assoziiert?
Gemeinsam mit dem Team von Tempus fugit und interdisziplinären Künstlern und Künstlerinnen aus der Region entstehen Szenen, Bilder und Momente, die mal persönlich, mal gesellschaftlich, mal poetisch und politisch sein können. Das Publikum darf gespannt sein auf ein performatives Format, das nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt und andere Perspektiven eröffnet. Die Teilnehmenden kommen aus den Kinder- und Jugendtheatergruppen von Tempus fugit sowie aus Schultheater-AGs aus Lörrach und Umgebung. Viele von ihnen standen bereits bei der „Unendlichen Geschichte“ im Mai auf der Bühne und bringen ihre Erfahrungen und Stimmen nun in ein neues Projekt ein.
Für das Theater Tempus fugit gehören politische und gesellschaftliche Fragen ganz selbstverständlich auf die Bühne. Ebenso eine klare Haltung für Offenheit, Demokratie und ein vielfältiges Miteinander. So wurde auch „Die unendliche Geschichte“, für die das Theater im vergangenen Mai 160 Jugendliche auf die Bühne brachte, zu einer hochpolitischen Aufführung.
Die Themen seien damals mit den Akteuren besprochen worden, berichtet Theaterleiterin Karin Maßen. Wir haben Ideen gesammelt, überlegt, was im Text steckt und das Stück gemeinsam erarbeitet.“ Ein fertiges Inszenierungsskript habe es aber nicht gegeben.„Ich beobachte gerne und gebe dann Hinweise, in welche Richtung es gehen könnte. Es geht um das Miteinander und darum, dass die Kinder ihre Visionen entwickeln.“ In „Zukunftsstimmen“ stehen diese Visionen nun im Mittelpunkt. BᏃ
Termin: Sonntag, 6. Juli, 11 Uhr, Theater Tempus fugit