Die traditionsreiche Gelöbnisprozession in Jechtingen erinnert an ein Gelübde aus dem Jahr 1945. Zahlreiche Pilger folgen dem Zug zur Eichertkapelle "Maria in den Reben".
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Der Prozessionszug auf dem Weg zur Kapelle „Maria in den Reben“. Links der aus Jechtingen stammende Pfarrer Martin Heine. Foto: Roland Vitt
Der September ist in der katholischen Pfarrgemeinde St. Cosmas und Damian, Jechtingen, ein äußerst wichtiger Monat im Kirchenjahr. Jedes Jahr werden die in kirchlicher Tradition stehenden besonderen Anlässe gefeiert: Am ersten September-Sonntag findet die Gelöbnisprozession zur Eichertkapelle "Maria in den Reben" mit Eucharistie statt, am letzten Septembersonntag steht dann das Patrozinium an. Am vergangenen Sonntag startete von der Pfarrkirche aus die diesjährige Gelöbnisprozession, die von der Winzerkapelle angeführt wurde. Pater Renny Dominic, Pfarrer Martin Heine und zahlreiche Pilgerinnen und Pilger zogen gemeinsam unter Gebeten, Gesang und Blasmusik zur örtlich bedeutsamen Eichertkapelle "Maria in den Reben". Im Anschluss zelebrierten Domenic und Pfarrer Heine auf der kleinen Wiese vor der Kapelle eine heilige Messe, bei der auch um eine gute Ernte, Weinlese und um die Verschonung von Unwettern gebetet wurde. Es wurde aber auch an das Gelöbnis vom damaligen Pfarrer Paul Brutscher im Kriegsjahr 1945 erinnert: Sollte Jechtingen von den schlimmsten Bombardierungen verschont bleiben, wird man zum Dank alle Jahre eine Prozession abzuhalten. So kam es auch: Nach dem Krieg führte eine Prozession viele Jahre lang auf den Litzelberg, bis es das hohe Verkehrsaufkommen nicht mehr zuließ. Doch an dem Gelübde hielten die Jechtinger fest. Im Rebumlegungsverfahren in den 1950er- Jahren traten Landwirte einen Teil ihres Geländes ab und ermöglichten damit den Bau des schönen Kleinods "Maria in den Reben". Seitdem findet alljährlich die Prozession statt.
Am Ende des Gottesdienstes erteilten die Geistlichen den Segen. Im Anschluss an die Eucharistiefeier waren Gemeinde und Geistliche zur Begegnung mit Umtrunk eingeladen. Die Feuerwehrabteilung Jechtingen sicherte den Prozessionszug. Elisabeth Eiche und einige weitere Mitstreiterinnen vom Gemeindeteam sorgten für Blumenschmuck, Sitzbänke, Fahrdienste zur Kapelle und das Aufräumen.