Ökologie
Staatssekretär Volker Schebesta besucht Offenburg und lobt den Waldumbau im Klimawandel
Im Stadtwald Offenburg zeigt sich, wie Waldumbau und Wildmanagement im Klimawandel zusammenpassen. Staatssekretär Volker Schebesta hat sich vor Ort selbst ein Bild davon gemacht.
Mo, 8. Sep 2025, 8:00 Uhr
Offenburg
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Wie gelingt der Waldumbau im Klimawandel – und das im Einklang mit dem Wild? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Staatssekretär Volker Schebesta (CDU) und der jagd- und forstpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Sarah Schweizer, im Offenburger Stadtwald.
Die beiden Landtagsabgeordneten zeigten sich beeindruckt vom Regiejagdbetrieb der Technischen Betriebe Offenburg (TBO), schreibt das Landratsamt in einer Mitteilung. Vorbildlich sei demonstriert worden, dass Naturverjüngung und die Anwesenheit von Wild keine Gegensätze bilden. "Der Offenburger Stadtwald beweist, dass Waldumbau und Jagd Hand in Hand gehen können", so Staatssekretär Schebesta. Auch Sarah Schweizer betonte die Bedeutung des Ansatzes: "Für den Wald der Zukunft braucht es hier Baumarten wie die Stieleiche, die im Klimawandel gut zurechtkommen – und einen daran angepassten Wildbestand. In Offenburg wird die Devise ‚Wald mit Wild‘ im Gleichgewicht vorbildlich und mit großem Einsatz gelebt."
Begleitet wurden die Abgeordneten von Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis, sowie Maximilian Lang, dem Wildtierbeauftragten des Ortenaukreises. Pfüller machte deutlich, dass eine ausgeglichene Wald-Wild-Balance für eine erfolgreiche Klimaanpassung der Wälder eine Schlüsselfunktion hat und dass Waldbesitzer, Forstleute und Jägerschaft gemeinsam eine große Verantwortung tragen.
Das Bejagungsmodell im Stadtwald Offenburg hat für die Region Vorbildcharakter
Leider passe nach fachlicher Einschätzung der Forstleute vielerorts in der Region, vor allem im Rheintal, die Wilddichte nicht zur Lebensraumkapazität: "Der selektive Verbiss des Rehwildes führt zu einer Entmischung in der Naturverjüngung, so dass wir wichtige Baumarten in der jungen Waldgeneration verlieren." Vor diesem Hintergrund habe das Bejagungsmodell im Stadtwald Offenburg für die gesamte Region Vorbildcharakter. Pfüller zeigte sich mit den Erfahrungen im Stadtwald Offenburg aber sehr zufrieden: "Die Erfahrungen hier im Stadtwald sind auch für andere Kommunen wertvoll. Sie zeigen, dass ein konstruktiver Dialog und ein Interessensausgleich zwischen Jagd und Forst sehr gut gelingen kann." Eine konsequente Umsetzung moderner Konzepte des Wildmanagements sei dabei der Schlüssel zum Erfolg. Lang ergänzte: "Ein kluges Wildtiermanagement mit einem durchdachten Jagdkonzept ist die Basis für gesunde Wildbestände und für eine vielfältige, zukunftssichere Naturverjüngung. Die TBO beweisen, dass das auch mit tagaktivem, sichtbarem Reh- und Damwild im Stadtwald möglich ist."

Aus der Praxis berichtete David Wiedemer, Jagdwirt der TBO: "Unser Regiejagdbetrieb ermöglicht es, Jagd und Waldbau optimal aufeinander abzustimmen – ein echter Vorteil im Alltag." Auch die Forstrevierleiter Joachim Weißhaar und Andreas Broß zeigten anhand mehrerer Waldbilder, wie das Konzept erfolgreich umgesetzt wird: "Wo Jagd und Waldbau Hand in Hand gehen, sieht man den Erfolg unmittelbar im Wald."
Die Gesprächsrunde war sich einig: Der Offenburger Stadtwald ist ein Modell dafür, wie Klimaanpassung, Waldbau und Jagd gemeinsam funktionieren – und wie dadurch Wälder entstehen können, die kommenden Generationen Schutz und Erholung bieten und zugleich dem heimischen Wild als Lebensraum dienen.