Verfahren
Straßenbahn landet im Gegengleis
Eine Straßenbahn geriet in der Kaiser-Joseph-Straße auf die Gegenfahrbahn.
INNENSTADT. Eine Straßenbahn ist aufs falsche Gleis geraten: Die Tram der Linie 3 fuhr die südliche Kaiser-Joseph-Straße entlang – und plötzlich auf das Gegengleis. Eine Augenzeugin berichtet, wie der Fahrer sofort eine Vollbremsung machte. Aber wie konnte die Bahn kurzzeitig zur Geistertram werden? Die Verkehrs-AG (VAG) sagt, dass es sich nur um einen kleinen Fehler des Fahrers handelte.
"Das kommt wirklich selten vor", bestätigte VAG-Sprecher Andreas Hildebrandt am Dienstag, und betonte: "Eine Gefährdung war nicht gegeben." Am Sonntag war für die Linie 3 am Holzmarkt Endstation, weil an der Merzhauser Straße Masten ausgetauscht wurden. Die Bahnen mussten in der südlichen Kajo das Gleis wechseln, um sozusagen auf die Gegenfahrbahn zu kommen und zurück zum Bertoldsbrunnen fahren zu können. Das Besondere am Holzmarkt: Es gibt einen "doppelten Gleiswechsel", erklärte Hildebrandt, was zwei Möglichkeiten zum Umsetzen eröffne: Entweder lenkt der Fahrer die Bahn erst geradeaus über die Weiche und nutzt diese beim Zurückfahren zum Wechsel aufs Gegengleis; oder er fährt erst nach links und dann geradeaus zurück. "Beides ist zulässig." Da dies im Haltestellenbereich geschehe, sei es für den restlichen Straßenverkehr irrelevant, und beim Umsetzen kein Fahrgast an Bord.
Die Fahrer waren angewiesen, nach der ersten Variante zu verfahren. Das wollte auch der Fahrer der fraglichen Bahn. "Er hat nicht bemerkt, dass seine Weiche auf links stand", sagte Hildebrandt. Warum sie nicht geradeaus führte, wie sie sollte, konnte er nicht sagen: Aber der Fahrer hätte es sehen müssen. So bog er, ohne es zu wollen, links ab. "Er hätte auch so umsetzen können", betonte Hildebrandt. Der Fehler sei dann durch Rangieren korrigiert worden.
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