Das Gesetz über gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften sollte am 1. August in Kraft treten. Doch Unionsländer sind gegen die "Homo-Ehe" Von Jan Feddersen.
M itte Juni veränderte ein kleiner Satz ein öffentliches Wahrnehmungsmuster: "Ich bin schwul - und das ist auch gut so." Der das ins Mikrofon deklamierte, war kein Popstar, der seine weibliche Anhängerschaft über die letzte Grenze ihrer Anbetung aufklärte. Es war der bis dahin über die Hauptstadt hinaus unbekannte Sozialdemokrat Klaus Wowereit. Und er sagte es vor den Delegierten seiner Partei, als Schlusspunkt einer Rede dazu, weshalb seine Partei aus der Großen Koalition mit der CDU aussteigen solle.
Da stand er und konnte nicht anders. Um eine "Schlammschlacht" zu verhindern, teilte er mit, habe er dies sagen müssen. Das Stigma des Homosexuellen sollte einmal mehr ausreichen, eine bestimmte Politik für unwürdig zu erklären. Wowereit ist kein neuer Luther, der da stand und nicht anders konnte. Trotzdem war seine Geste eine Art Reformation des deutschen Common ...