Suchaktion am Bildschirm

THRILLER: "Searching".  

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John Cho   | Foto: Sebastian Baron(Sony)
John Cho Foto: Sebastian Baron(Sony)
Es nicht wirklich spannend, das Eröffnen eines Mail-Accounts und das Aufwachsen der Tochter als Dia-Show angereichert mit dicker Orchester-Soße zu sehen. "Searching" sucht sich von anderen Thrillern der Marke "Ich suche meine Tochter/Frau/Autoschlüssel" mit dem gleichen Prinzip wie schon der Horror-Film "Unfriended" abzusetzen. Der ganze Film findet praktisch nur am abgefilmten Computer-Bildschirm statt. So taucht in der digitalen Familien-Chronologie der Kims die Krebs-Erkrankung der Mutter nur als Betreffzeile einiger Mails auf. Das Blättern und Klicken von Vater David Kim (John Cho) wird spannend, als seine 16-jährige Tochter Margot (Michelle La) nicht mehr auf SMS und Anrufe reagiert.

Nach kurzem Videochat mit der zuständigen Polizeibeamtin durchsucht David – ohne alle Bedenken – den nicht gesicherten Laptop seiner Tochter und hackt sich in ihren Facebook- und Google-Account. Viel Hörspiel mit Bildschirmvorgängen zum Nachlesen eröffnen ihm die Vereinsamung seiner Tochter, Chat- und Videoprotokolle zeigen die Verführbarkeit durch soziale Medien. Die Vereinzelung, die dieser Film selbst zelebriert, erlebte Margot nach dem Tod ihrer Mutter.

Ja, wir können mit unserem täglichen Googeln die Recherche-Schritte des panischen Papas nachvollziehen, originell sind sie nicht. Die Handlung wird vor allem durch sehr willkürliche Sprünge im Gang gehalten. Die Suche nach Margot fällt trotzdem leidlich spannend aus. John Cho hält sein Gesicht effektiv in die Kameras, sein Schauspiel ist allerdings ins jeweilige Bildschirmfenster eingesperrt.

Die Machart dieses Films passt wohl zur dramatisch verkürzten Aufmerksamkeits-Spanne einer Gesellschaft, der eine sorgfältig über 90 Minuten entwickelte Geschichte schon zu viel wäre. Figuren existieren nur noch als digitale Fußspuren, alle Fragen kann Google beantworten. (Läuft flächendeckend, ab 12)
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