Sie knabbern an Trieben, Blättern und Knospen: Rehe und Hirsche gefährden die nächste Baumgeneration. Förster und Jäger sind uneins, was man dagegen tun soll.
Dunkle Wolken hängen über dem Müllheimer Eichwald, die Luft riecht würzig und frisch. Christine Weinig streift abseits der Wege durch das Unterholz, um die Schäden aus den vergangenen Monaten zu begutachten. Der Wald ist ihr Revier, seit einem halben Jahr kümmert sich die Försterin um das 400 Hektar große Gebiet am Fuße des Südschwarzwalds. Sorgen macht sie sich aber weniger um die alten Eichen, die seit zwei Jahren unter Trockenstress leiden, sondern um ein vielleicht noch weitaus größeres Problem im deutschen Wald: das Leiden der jungen Bäume.
Unten am Waldboden, im Schatten der großen Bäume, spielt sich ein Drama ab, das bisher kaum Aufmerksamkeit erhält. Zahllose Jungbäume sind bedroht, werden von Rehen und Hirschen verbissen, wie es im Fachjargon heißt. Das Wild gefährdet die nächste Baumgeneration. Und der Klimawandel wird die Lage zusätzlich ...