Teenie umrundet die Welt
16-jährige Weltumseglerin in Sydney eingelaufen / 14-jährige Konkurrentin rüstet ihr Boot auf.
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SYDNEY/BERLIN (sid). Nach 210 Tagen auf See ist am Samstag die Weltumseglerin Jessica Watson in den Hafen von Sydney eingelaufen. Als jüngste Weltumseglerin der Geschichte wurde die 16-Jährige von ihren Landsleuten begeistert gefeiert.
Um 14 Uhr Ortszeit (4 Uhr MESZ) hatte die "Ella’s Pink Lady" umringt von über 100 Begleitbooten die Einfahrt des Hafens von Sydney passiert. Als Watson vor dem Opernhaus von Bord ging, liefen ihr Tränen der Erleichterung und Freude über die Wangen. Bei ihren ersten Schritten an Land musste sie sich auf ihren Vater und ihren Bruder stützen. Ihr zu Ehren wurde – passend zum Boot – ein pinkfarbener Teppich ausgerollt. "Die Leute wissen nicht, wozu 16-Jährige und Mädchen fähig sind", sagte Watson stolz. "Es ist toll, die Erwartungen zu übertreffen."
Bis zuletzt hatten Behörden versucht, Jessica von ihrem Plan abzubringen. Auch deshalb, weil sie bei einer Vorbereitungsfahrt mit einem tonnenschweren Frachtschiff zusammengestoßen war. Sie setzte sich durch und meisterte alle Gefahren. Im April war sie in einen Sturm vor der Südküste Australiens geraten, der ihr das Segel zerfetzte. Trotzdem ging es weiter.
Die am 18. Oktober 2009 gestartete Reise über rund 38 000 Kilometer hatte Watson zunächst an der Westküste Neuseelands entlang Richtung Norden geführt. Von dort ging es an den Fidschi-Inseln und Samoa vorbei über den Pazifik. Umrundet werden mussten laut Reglement die Südspitze Südamerikas und das südafrikanische Kap, das Jessica Watson den "Mount Everest des Hochseesegelns" nennt. Das Mädchen musste auf seiner Reise an Bord der Zehn-Meter-Yacht alle Längengrade kreuzen und wenigstens einmal den Äquator überqueren.
Den Rekord als jüngster Solo-Weltumsegler hielt bislang der Brite Michael Perham, der am 27. August 2009 im Alter von 17 Jahren und 164 Tagen nach einer neunmonatigen Reise wieder in seinem Heimathafen Portsmouth angekommen war und als nächstes Ziel die Olympia-Teilnahme 2012 in London anpeilt.
Allen könnte schon bald die 14-jährige Niederländerin Laura Dekker den Rang ablaufen, die im vergangenen Jahr noch von einem Gericht in Utrecht gestoppt worden war. Die Behörden hatten den Teenager sogar für zwei Monate unter staatliche Aufsicht gestellt, um zu testen, ob Laura Dekker in der physischen und psychischen Verfassung für eine Weltumseglung ist. Mittlerweile hat sie die behördliche Startfreigabe, muss aber ihr Boot noch aufrüsten. Der Fall Dekker hatte 2009 für eine hitzige öffentliche Diskussion gesorgt. Besonders die Rolle der Eltern, die das Vorhaben ihrer Tochter von Beginn an vehement unterstützten, ist nach wie vor umstritten.
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