Trump macht Druck bei Friedensgesprächen

Die Menschen in Gaza, die Geiseln und ihre Familien – alle hoffen, dass der Krieg endlich ein Ende findet. Aber strittige Punkte bleiben. Läuten die Gespräche in Ägypten endlich eine Wende ein?.  

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Unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump haben im ägyptischen Scharm el Scheich Gespräche über seinen Friedensplan für den Gazastreifen begonnen. Eine Delegation um Chalil al-Haja, dem höchsten Vertreter der Hamas im Ausland, traf sich mit Vermittlern aus Katar und Ägypten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr. Auch Gespräche unter Beteiligung der USA mit Vertretern Israels waren demnach geplant. Die Gespräche sollen mehrere Tage dauern.

Trump drückt bei den Verhandlungen seit einigen Tagen aufs Tempo. Die Hoffnung ist nun, dass Israel und die Hamas sich auf eine Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln einigen – im Gegenzug für eine Waffenruhe und die Entlassung Hunderter Palästinenser aus der Haft. Weil Fragen etwa zur Entwaffnung der Hamas und einem Truppenrückzug Israels aus Gaza umstritten sind, wird sich erst zeigen, ob diese Verhandlungsrunde eine Wende bringt. Wie in vorigen Runden werden Israel und Hamas nicht direkt miteinander verhandeln.

Das Rote Kreuz bot an, im Fall einer Einigung, wie bei vorigen Freilassungen von Geiseln aus dem Kampfgebiet, zu unterstützen. Die Teams stünden als "humanitäre Mittler" bereit, um die Geiseln und Gefangenen zurück zu ihren Familien zu bringen, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit.

Trump hat den Druck in den Verhandlungen erhöht und gedroht, dass der Faktor Zeit jetzt entscheidend sei. "Sonst wird es zu massivem Blutvergießen kommen – etwas, das niemand sehen möchte!", schrieb er auf der Plattform Truth Social. Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, sein Land und die USA seien entschlossen, die Verhandlungen auf wenige Tage zu beschränken.

Während in Ägypten Verhandlungen geführt werden, gehen die israelischen Angriffe im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge vorerst weiter. Seit dem Morgen seien sieben Menschen bei Bombardements und Beschuss getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen. Mindestens zwei Tote soll es demnach in der Nähe einer Verteilstelle für Hilfsgüter der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Süden des Gazastreifens gegeben haben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, israelische Soldaten hätten das Feuer auf Palästinenser eröffnet, die auf Hilfe gewartet hätten.

Eine israelische Armeesprecherin sagte auf Anfrage, ein solcher Vorfall sei dem Militär nicht bekannt. Die Stiftung GHF teilte auf Anfrage ebenfalls mit, es habe keine Vorfälle in der Nähe ihrer Standorte gegeben. "Die Verteilung verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle." Die Angaben aller Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

Trump hatte am Freitagabend Israel aufgefordert, die Bombardierung in dem Küstenstreifen sofort zu stoppen, um die Geiseln sicher befreien zu können. Einem israelischen Medienbericht zufolge herrscht bis zu einer Einigung keine Waffenruhe im Gazastreifen, sondern nur eine "Reduzierung des Feuers". Israels Armee teilte mit, sie werde weiterhin gegen Terroristen vorgehen.

Außenminister Johann Wadephul bietet Israel und Palästinensern umfangreiche deutsche Unterstützung bei der Umsetzung des Friedensplans an. "Als international gefragter Partner in Fragen der humanitären Hilfe, der Stabilisierung und des Wiederaufbaus haben wir etwas anzubieten", sagte er in Tel Aviv.
Schlagworte: Donald Trump, Johann Wadephul, Benjamin Netanjahu
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