Rauchen
Überbordende Borniertheit
Hans-Joachim Braun (Inzlingen)
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Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha spricht sich dagegen aus, ein Rauchverbot in Festzelten einzuführen, das es schon in anderen Bundesländern gibt, sogar für Bierzelte in Bayern. Die Begründung ist hanebüchen. Zitat: "Da sich ein Zeltbesuch meist auf einen kurzen Zeitraum begrenzt, stehe weniger das gesellige Zusammensein als der Eventcharakter im Vordergrund". Geradezu grotesk sind die weiteren Ausführungen. "Der Verzicht eines Erwachsenen, an so einer Veranstaltung teilzunehmen, weil er sich dem Passivrauch nicht aussetzen möchte, kann nicht als ein wesentliches wie schützenswertes Beschneiden seiner gesetzlichen Teilhabe verstanden werden. Zu später Stunde müssten sich Erwachsene und Jugendliche der Gefahr des Passivrauchens dort schlicht bewusst sein und diese dann billigend in Kauf nehmen."
Übersetzt heißt das, dass man den Rauchern (Minderheit) nicht zumuten kann, aufs Rauchen zu verzichten, den Nichtrauchern (Mehrheit) aber sehr wohl, den Rauchgestank zu ertragen. Dass ein grüner Gesundheitsminister den Genuss von Rauchern, im Bierzelt zu feiern und zu rauchen – und nicht für eine Raucherpause ins Freie zu gehen – so über den Anspruch der Nichtraucherinnen und Nichtraucher stellt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Dass der Vorschlag des Bürgerforums ignoriert wird, zeugt von kaum zu überbietender Borniertheit im Ministerium. Hans-Joachim Braun, Inzlingen
