UNTERM STRICH: Hört Hasso gerne Donovan?

Aus Heilbronn sendet der erste Radiosender für Hunde / Von Heidi Ossenberg.

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Der Journalist Ernst Elitz soll einmal gesagt haben: "Ohne den Hund käme der Mensch auf den Hund". Ein kluger Satz – aber gilt er auch andersherum? Was machte der Hund ohne Frauchen oder Herrchen? Vermutlich, das werden jetzt nicht alle gerne hören, ginge es ihm gut. Sein Leben wäre anders, aber gut.

Klar, die Beziehung zwischen Hund und Mensch dauert schon etliche tausend Jahre und wird auch von seriösen Wissenschaftlern als einzigartig beschrieben – weil der Hund gelernt hat, seinen Besitzer zu verstehen und zu interpretieren. Schlaue Tiere eben! An der anderen Seite der Leine ist Klugheit nicht immer vorauszusetzen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass der Mensch immer wieder versucht, seine eigenen Bedürfnisse auf seinen Vierbeiner zu projizieren. Also: Ich habe doch auch keine Lust, jeden Tag dasselbe Hemd zu tragen – darum bekommt Daisy alle drei Monate ein strassbesetztes Halsband aus der Kollektion von Harald Glööckler. Oder: Ich mag Fernreisen – also darf Rex währenddessen in einer luxuriösen Dog Lodge im Canis Resort am Münchner Flughafen relaxen. Oder: Ich muss öfters ins Fitnessstudio – Funny habe ich beim Hunde-Yoga (Doga) angemeldet, da ist von Entspannung bis Atemtechnik alles dabei! Oder: Fleisch essen ist so was von out – Fifi bekommt jetzt nur noch Haferflocken!

Nun wird von Heilbronn aus ein Radioprogramm mit ruhiger Musik nur für Hunde eingespeist: "Hallo Hasso". Da erklingen Coldplay, Donovan, Reinhard Mey und die Slowakische Staatsphilharmonie. Weil der Besitzer von Layla, Radiomoderator und "Hasso"-Erfinder Stephan Stock, wahnsinnig ungern allein in einer stillen Wohnung sitzt? Vermutlich ist es so – aber auch noch etwas komplizierter: Der Hund ist sicher nicht am liebsten allein, aber er kann sehr gut lernen, zu warten, ohne stundenlang zu bellen oder die Einrichtung zu zerlegen. Sein Bedürfnis ist das nach Regeln, denn er möchte alles richtig machen. Und die Regeln gibt es im besten Fall vom zweibeinigen Rudelchef.

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