Nahostkonflikt

USA erwägen wohl einen Kriegseintritt an der Seite Israels

Israel drängt die USA seit langem, sich an der Zerstörung der iranischen Atomanlagen zu beteiligen. In Washington scheint dies zur Option zu werden.  

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Wohin steuert Trump?  | Foto: Evan Vucci (dpa)
Wohin steuert Trump? Foto: Evan Vucci (dpa)
Nach seiner vorzeitigen Rückreise vom G7-Gipfel in Kanada stand US-Präsident Donald Trump am Dienstag offenbar vor einer kritischen Entscheidung. Laut US-Medien ging es um die Frage, ob die USA in den israelisch-iranischen Krieg eingreifen und Israel bei der Zerstörung der iranischen Atomanlagen helfen. Trump selbst sagte, er wolle "ein Ende, ein echtes Ende, nicht eine Waffenruhe, ein Ende". Auf seinem Kanal Truth Social legte er dem Iran eine "bedingungslose Kapitulation" nahe. Auf weitere Verhandlungen mit dem Iran angesprochen sagte er zuvor, er sei nicht in der Stimmung für Verhandlungen.

Geheimgespräche im "Situation Room"

Bislang hatten die USA dem Iran weitere Gespräche angeboten und auf einen umfassenden Verzicht auf jede Urananreicherung gedrängt. Teheran ist dazu bisher nicht bereit. Am Dienstagabend kam Trump mit seinem Team für nationale Sicherheit zusammen. Aus dem Weißen Haus hieß es, Trump habe das Team im "Situation Room", dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, für Beratungen versammelt.

Israel drängt die USA seit langem, sich an der Zerstörung der iranischen Atomanlagen zu beteiligen. Auch die Bitte aus Jerusalem, dem israelischen Militär eine spezielle bunkerbrechende Bombe zu liefern, über die nur die USA verfügen, schlug Washington bislang ab. Dabei handelt es sich um den mehr als 13 Tonnen schweren "Bomben-Eindringkörper" GBU-57, der in der Lage sein soll, auch tiefe Höhlensysteme zu zerstören. Hintergrund der israelischen Bitten ist das unterirdische Herzstück der iranischen Uran-Anreicherung in Fordo. Dort drehen sich nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde Hunderte Zentrifugen mit Überschallgeschwindigkeit, um beinahe waffentaugliches Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent herzustellen. Israel selbst kann diese nicht zerstören. Laut New York Times wären vermutlich mehrere GBU-57 erforderlich, um dies zu erreichen.

Trump: "Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen"

Entsprechende Pläne soll das Pentagon ausgearbeitet haben. Die GBU-57 können nur von B-2-Bombern mit hoher Traglast abgeworfen werden, über die Israel nicht verfügt. Sollte Trump daher zu der Ansicht gelangen, Irans Atomprogramm nachhaltig zu vernichten, müsste er den US-Streitkräften einen entsprechenden Befehl geben – die USA würden Kriegspartei.

In einem Online-Post schrieb Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Er ergänzte: "Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen." Die Führung in Teheran betont dagegen, dass das Atomprogramm zivilen Zwecken diene.

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Schlagworte: Donald Trump
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