USA und China setzen Zölle aus
Der Druck im Handelskonflikt ist vorerst etwas raus: Für 90 Tage wollen die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ihre gegenseitigen Zölle deutlich reduzieren.
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In der Schweiz hatten Delegationen beider Seiten am Wochenende verhandelt. Zur Veröffentlichung der gemeinsamen Erklärung sagte US-Finanzminister Scott Bessent, man sei sich bei den Gesprächen schnell einig gewesen, dass keine Seite an einer Entkopplung der Volkswirtschaften interessiert sei. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sagte, der vereinbarte Gesprächskanal werde verhindern, dass sich eine Eskalation mit Zöllen und Gegenzöllen wiederhole.
Laut Peking wollen sich die USA und China regelmäßig austauschen. China hoffe, dass die USA dies nutzten, um die "fehlerhafte Praxis der einseitigen Zölle gründlich zu korrigieren". Laut Vize-Ministerpräsident He Lifeng, der die Delegation der Volksrepublik in Genf anführte, war das Treffen ein wichtiger Schritt, um die Meinungsverschiedenheiten durch Dialog zu lösen und die Grundlage zur Vertiefung der Zusammenarbeit zu legen, wie das Staatsfernsehen berichtet hatte.
Die Finanzmärkte reagierten positiv. So stieg der Aktienkurs des dänischen Reedereiriesen Maersk im frühen Handel um zehn Prozent. Der Dax legte zunächst auf einen Rekordwert zu, gab dann aber wieder nach. Die Märkte in Asien bauten ihre Gewinne deutlich aus. Der Preis für Gold, einer beliebten Investment-Alternative in Krisenzeiten, fiel dagegen deutlich.
Die EU-Kommission wertete die Verabredung der USA mit China als Schritt in die richtige Richtung. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer verwies auf die positiven Folgen auch für die deutschen Hersteller. "Durch eine Einigung zwischen China und den USA wird das Leben für die deutsche Autoindustrie erheblich stressfreier", sagte er. "BMW und Mercedes produzieren SUV in den USA, die auch nach China exportiert werden." Das helfe, die Kosten zu stabilisieren. Im ersten Quartal hatten deutsche Autobauer vor allem wegen Problemen in China Gewinneinbrüche vermeldet.