Sicherheit

Verwaltung Grafenhausen setzt auf Schutz der Festgäste

Sicherheit ist beim jüngsten Dorffest in Grafenhausen im Mittelpunkt gestanden. Erstmals wurde die Geländezufahrt abgesperrt. Dies soll auch künftig der Sicherheit der Festbesucher dienen.  

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Die Zufahrt zur Dorffestmeile Grafenha...t, das Bähnle durfte aber durchfahren.  | Foto: Wilfried Dieckmann
Die Zufahrt zur Dorffestmeile Grafenhausen war abgesperrt, das Bähnle durfte aber durchfahren. Foto: Wilfried Dieckmann
Was ist, wenn ein Attentäter mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge auf einem Dorffest rast? Angesichts schrecklicher Ereignisse aus der Vergangenheit hat die Gemeindeverwaltung Grafenhausen zum ersten Mal mit einem Zufahrtsschutz reagiert. Mittels großer Lastkraftwagen, die spontan von der Staatsbrauerei zur Verfügung gestellt wurden, konnten mehrere Zufahrten zum Dorffest gesperrt werden.

"Diese Maßnahme wurde von den Besucherinnen und Besuchern positiv bewertet", sagt Bürgermeister Christian Behringer auf Nachfrage der BZ. Um dem Dorffestbähnle oder Anwohnern die Zufahrt zu ermöglichen, wurde ein großer Radlader vom Bauhof eingesetzt. Dieses Fahrzeug war ständig mit zwei Personen besetzt, die je nach Bedarf einen Teil der Zufahrt freigegeben und anschließend wieder gesperrt haben. Auch der Bürgermeister hatte sich am Samstagabend für eine Zweistundenschicht einteilen lassen. "Nur so konnte ich die Reaktionen der Festgäste miterleben", berichtete der Rathauschef.

Für das nächste Dorffest soll die Maßnahme, die für eine Ortsgröße wie Grafenhausen vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben ist, noch verbessert werden. Auch Brauereichef Christian Rasch zeigte sich von der Idee beeindruckt und stellte die Fahrzeuge zur Verfügung. "Wir müssen alles unternehmen, um Veranstaltungen bestmöglich zu sichern", betonte der Alleinvorstand aus Rothaus auf BZ-Nachfrage.

Derweil zeigte Bürgermeister Christian Behringer für die sinnlose Zerstörungswut in einer öffentlichen Toilette kein Verständnis: "Da gehört schon eine Menge Gewaltbereitschaft dazu, wenn eine Kloschüssel aus der Verankerung gerissen und im anderen Raum zerdeppert wird". Es handelt sich dabei um die öffentliche WC-Anlage unterhalb der Sparkasse, die auch in den vergangenen Jahren immer wieder von Vandalismus betroffen war. Er sei froh, dass es nicht die Anlage in der Grundschule war, die wegen Schulbetrieb nicht so einfach geschlossen werden könne.

"Wenn das zu einem Dauerzustand wird, braucht man angesichts der hohen Sanierungskosten kein Dorffest mehr machen", hob der Rathauschef im BZ-Gespräch verärgert hervor. Für die entstandenen Kosten müsse schlussendlich die Allgemeinheit aufkommen.

Wie am Tag nach dem Dorffest bekannt wurde, wurde so Behringer, auf der Dorfstraße in Richtung Birkendorf ein Feuer entzündet. Die Beteiligten sollen dabei lautstark rechtsradikale Parolen von sich gegeben haben, berichten Zeugen dem Bürgermeister. Er habe Verständnis dafür, dass Passanten sich aus Angst aber nicht eingemischt hätten. "Es wäre aber richtig gewesen, wenn sie gleich die Polizei informiert hätten und nicht erst am nächsten Morgen."

Beim Dorffest selbst habe es bis auf ein paar Kleinigkeiten keinerlei Ausschreitungen gegeben. Er dankte den Mitgliedern des DRK-Ortsvereins Grafenhausen, die für Notfälle an beiden Dorffesttagen bereitstanden. Größere Einsätze habe es aber nicht gegeben.
Schlagworte: Christian Behringer

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