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Wein

Viel Arbeit, viel Genuss

  • Sarah Glanzmann, Klasse R8a, Klosterschulen (Offenburg)

  • Do, 01. August 2019, 00:00 Uhr
    Schülertexte

Sarah Glanzmann, Schülerin der Klasse R8a der Klosterschulen in Offenburg, kommt aus einer Winzerfamilie. In ihrem Zischup-Beitrag erzählt sie, was alles getan werden muss, damit aus Trauben Wein wird.

Seit mehr als vier Generationen betreibt meine Familie einen Hof mit rund 2,4 Hektar Reben. Wir bauen die Rebsorten Klingelberger(Riesling), Scheurebe, Ruländer, Spätburgunder und Chardonnay an. Die Arbeit im Weinberg ist wie ein Kreislauf, denn jedes Jahr stehen dieselben Arbeiten an. Deshalb stellt das Rebenschneiden immer den Anfang der ganzen Arbeit dar. Hier werden der Bogen und die Ruten vom letzten Jahr entfernt. Nur eine Rute bleibt stehen, diese wird nach unten gedreht, befestigt und ist der Bogen für das aktuelle Jahr. Wenn das passiert ist, werden die Pheromone aufgehängt. Diese schützen die Reben vor Schädlingen wie zum Beispiel dem Traubenwickler.

Sobald das Gras schneller wächst, sollte man es mähen, damit man weiterhin alle Arbeiten gut erledigen kann. Als Nächstes wird Kunstdünger ausgefahren, sodass die Reben ihre notwendigen Nährstoffe bekommen. Nachdem das passiert ist, beginnt die nächste Arbeitsphase. Häufig hat der Stamm der Rebe Austriebe, diese und überschüssige Triebe werden entfernt, um die Rebe zu entlasten. Eine Rebe sollte rund zehn neue Triebe haben. Ab den drei Blattstadien (wenn bei allen Trieben drei Blätter sind) beginnt der integrierte Pflanzenschutz (Spritzungen). Hier wird Peronospora (falscher Mehltau) bekämpft. Diese Spritzungen wiederholen sich alle zehn bis zwölf Tage, je nach Zuwachs, weil dieser geschützt werden muss.

Durch das ständige Wachsenmüssen die Triebe in den Drahtrahmen eingeflochten werden, wenn das nicht gemacht wird, wachsen die Triebe in der Rebgasse zusammen. Nebenbei entfernt man Blätter aus der Traubenzone, um diese zu belüften. Wenn die Triebe über den Drahtrahmen (rund ein Meter Laubwald sie besteht aus Blättern und Stöcken) hinausragen, werden sie gegipfelt (zu lange Triebe werden oben abgeschnitten), damit die Nährstoffe in der Traubenzone bleiben. Ende September beginnt dann je nach Sorte die Traubenlese. Nach der Lese werden zuerst die Stiele und Häute der Trauben entfernt. Danach werden sie zu Traubensaft gepresst. Dieser lagert dann in großen Fässern, bis er als sogenannter "neuer Wein" genossen werden kann.

Der restliche Wein der noch bleibt, lagert nun weiter im Keller. Im Frühjahr wird dann der neue Jahrgang auf die Flasche gefüllt und man kann ihn in der Genossenschaft oder dem Weingut verköstigen oder erwerben. Zum Wohl!

Ressort: Schülertexte

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