"Von Anfang an ein Traum"
ZISCHUP-INTERVIEWmit Debora Fanelli und Lisa Eckstein, die ihre eigene Tanzschule eröffneten.
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Eine eigene Tanzschule – das war immer der größte Traum von Debora Fanelli und Lisa Eckstein. Und den haben sie sich im Alter von gerade mal 21 und 18 Jahren erfüllt. Im Interview mit Celine Seifert, Klasse 9d, Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen erzählen die beiden von ihrem Weg – einem Weg mit Höhen und Tiefen. Mittlerweile hat die Tanzschule "Dance Academy – Moments for Life" mehr als 250 Schülerinnen und Schüler und bietet Kurse für Tanzbegeisterte von drei bis 60 Jahren an.
Lisa Eckstein: Ich habe bereits als Kind gern getanzt. Als ich elf Jahre alt war, hat sich meine Mutter dazu entschlossen, mich in einer Tanzschule anzumelden.
Debora Fanelli: Begeisterte Tänzerin war ich eigentlich auch schon als Kind, doch zur Tanzschule bin ich erst mit 15 Jahren gekommen, als ich eine Freundin in ihre Tanzstunde begleitet habe.
Zischup: Welche Bedeutung hat das Tanzen für euch?
Fanelli: Ein Leben ohne Tanzen ist für mich undenkbar. Durch das Tanzen kann ich sowohl meinen positiven als auch negativen Emotionen Ausdruck verleihen. Es ist für mich wie die Luft zum Atmen.
Eckstein: Ich würde sagen, Tanzen ist nicht mein Leben, aber ein Leben ohne Tanzen ist für mich unvorstellbar. Beim Tanzen kann ich mich in die verschiedensten Rollen hineinversetzten. Ich fühle mich dann einfach frei.
Zischup: Was haben eure Familien und Freunde von der Idee einer eigenen Tanzschule gehalten?
Beide: Unsere Familien stehen in engem Kontakt zueinander und haben uns von Anfang an in allem unterstützt. Sie kamen uns mit viel Vertrauen und Zuspruch entgegen. Es gab eigentlich niemanden, der gesagt hat, wir sollten lieber eine Ausbildung machen. Einige unserer Freunde waren anfänglich eher skeptisch, haben uns jedoch trotzdem so gut es ging unterstützt. Natürlich gab es auch Leute, die neidisch auf uns waren und es uns auch teilweise nicht gegönnt oder zugetraut haben. Dadurch haben wir auch gemerkt, wer unsere wahren Freunde sind.
Zischup: Wie habt ihr das Projekt finanziert?
Fanelli: Da wir keinerlei Ersparnisse und beide keinen festen Job hatten, konnten wir mit einem Kredit nicht rechnen. Auch unser Einkommen durch unsere Nebenjobs war nicht ausreichend. Somit wurden mein Onkel und Lisas Vater zu unseren Hauptsponsoren, sie liehen uns das erforderliche Geld für die Eröffnung. Ohne die beiden wäre das alles nicht möglich gewesen.
Zischup: Gab es einen Plan B alternativ zur Tanzschule?
Fanelli: Nachdem ich das Berufskolleg in Fremdsprachen abgeschlossen hatte, begann ich eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau, habe sie aber bereits nach circa zwei Monaten abgebrochen, da sich dort ziemlich schnell der Alltag eingeschlichen hatte und ich gemerkt habe, dass die Büroarbeit nichts für mich ist. Die Tanzschule ist das Beste, was mir passieren konnte. Hätte es nicht geklappt, hätte ich wahrscheinlich trotzdem etwas im künstlerischen Bereich gemacht, auf jeden Fall keinen langweiligen Bürojob.
Eckstein: Eine eigene Tanzschule war eigentlich von Anfang an mein Traum. Nach meinem Realschulabschluss bin ich aufs Kaufmännische Berufskolleg gegangen, das war jedoch gar nicht mein Ding, so dass ich es dann beendet habe. Kurze Zeit später sind Debora und ich nach Los Angeles gegangen, wo wir dann schon konkrete Pläne für die Tanzschule schmiedeten. Wenn unsere Pläne nicht aufgegangen wären, wäre ich erstmal ins Ausland gegangen.
Zischup: Welche Probleme gab es bei der Gründung der Tanzschule?
Eckstein: Das größte Problem war, die Location zu finden, da potentielle Vermieter skeptisch reagierten, als sie hörten, welchen Zweck die Räumlichkeiten erfüllen sollten. Außerdem hatten wir für die Planung wenig Zeit, da wir beide noch in unsere Nebenjobs eingebunden waren.
Zischup: Was hat euch bei der Auswahl des Namens inspiriert?
Eckstein: Das war eigentlich ganz lustig: Als wir eines Abends in Amerika unter sternenklarem Himmel im Whirlpool saßen und Musik hörten, lief das Lied von Nicky Minaj: "Moments for life". Da wussten wir beide sofort, dass das der perfekte Name für unsere Tanzschule wäre, da es unser Ziel ist, den Menschen zu ermöglichen, "Momente fürs Leben" zu erleben.
Zischup: Wie lange hat es von der Idee bis zur Eröffnung gedauert?
Fanelli: Es hört sich zwar verrückt an, aber als das Konzept stand, ging alles total schnell. Als wir die Location gefunden hatten, dauerte es nur sechs Monate bis zur Eröffnung. Keiner hätte das gedacht.
Zischup: Der Tag der Eröffnung war sicher ein ganz besonderer Tag für euch. Wie ist er euch denn in Erinnerung geblieben?
Beide: Am Anfang war es eine Katastrophe. Wir hatten alles im Freien bis ins Detail geplant, der Regen machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Es war zwar alles überdacht, trotzdem gab es dann ein Problem mit der Technik: Wir hatten keine Musik. Nachdem wir dieses Problem behoben hatten, lief alles einigermaßen nach Plan. Wir waren sehr erstaunt, wie viele Leute gekommen waren. Bereits an der Eröffnung hatten wir über 60 Anmeldungen, das war unglaublich. Alles in allem war der Tag ein voller Erfolg. Uns persönlich ist eine Riesenlast von den Schultern gefallen, der ganze Druck war von einer auf die andere Sekunde verschwunden. Dieser Moment war sehr emotional, sodass sogar ein paar Freudentränen flossen. Wir konnten es jedoch noch nicht wirklich glauben, dass wir nach so viel Arbeit an unserem Ziel angekommen waren.
Zischup: Es ist bewundernswert, dass ihr in eurem Alter bereits so viel erreicht habt und euren größten Traum verwirklicht habt. Was ist euer Erfolgsrezept?
Eckstein: Das Wichtigste ist, immer seine Ziele zu verfolgen und nie seine Träume aus den Augen zu verlieren.
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