Das Dorf Langenwinkel lag in der Ein- und Ausflugschneise des Nato-Militärflugplatzes Lahr. Vor 50 Jahren mussten seine 250 Einwohner darum umziehen. Heute leben dort fast zehnmal so viele Menschen.
Über das alte Dorf Langenwinkel flogen die Düsenjäger, die den Militärflugplatz Lahr (Pfeil) ansteuerten. Foto: Stadtarchiv Lahr
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Ob er nach dem Umzug manchmal Sehnsucht nach dem alten Dorf, seinem Haus hatte? "Nein." Walter Deusch (90) schüttelt nur kurz den Kopf. "Nie. Es war einfach zu viel zu tun." Der frühere Landwirt, Arbeiter und Wassermeister musste 1971 nach 40 Lebensjahren aus dem alten in ein neues Langenwinkel umziehen. Denn das Dorf westlich von Lahr lag dem Militärflugplatz im Wege. Zuerst die französischen, dann die kanadischen Düsenjäger hatten das Leben dort zur Tortur gemacht. "Als ich mal mit meinem Pferd zum Acker gefahren bin, hat so ein Jabo den Düsenantrieb gestartet", erzählt Deusch. "Das Tier ist hoch- und mit dem Wagen durchgegangen." Erst auf der Piste habe er sein Ross einfangen können, weil es auf den Stahlplatten ausgerutscht sei.
Den Militärflugplatz westlich von Lahr hatten die französischen Streitkräfte nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt und 1951/52 zur ...
Das Dorf Langenwinkel lag in der Ein- und Ausflugschneise des Nato-Militärflugplatzes Lahr. Vor 50 Jahren mussten seine 250 Einwohner darum umziehen. Heute leben dort fast zehnmal so viele Menschen.
