Vor 75 Jahren haben französische Kollaborateure der Nazis mehr als 13.000 Juden im Pariser Winter-Velodrom zusammengepfercht. Für sie begann dort eine schreckliche Zeit.
Als die Pariser Polizei am Morgen des 16. Juli 1942 vor den Wohnungstüren ausländischer Juden stand, glaubten viele, vorbereitet zu sein. Polizisten hatten jüdische Bekannte gewarnt, in den Tagen um den Nationalfeiertag besser nicht zu Hause zu sein. Viele Familienväter hatten sich daraufhin mit ihren älteren Söhnen versteckt, denn bis dahin waren nur Männer verhaftet worden.
Diesmal hatten die deutschen Besatzer aber von den französischen Behörden verlangt, arbeitsfähige Männer und Frauen ab 16 Jahren festzunehmen. Unter dem zynischen Namen "Operation Frühlingswind" sollten Massenverhaftungen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden die Deportationszüge in Richtung Osten füllen.
Die antisemitische Vichy-Regierung unter Pierre Laval im unbesetzten Süden des Landes hatte damit keine großen Probleme. Laval handelte nur aus, dass zuerst ausländische und staatenlose Juden ...