Trump kündigt mehr Abschiebungen an

In der US-Hauptstadt Washington soll ein Afghane zwei Nationalgardisten niedergeschossen haben. Sie waren auf Befehl des Präsidenten im Einsatz. Dieser kündigt nun harsche Konsequenzen an.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
US-Präsident Donald Trump hat einen bewaffneten Angriff auf zwei Nationalgardisten in Washington als "Akt des Terrors" bezeichnet und drastische politische Konsequenzen angekündigt. Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter den Behörden zufolge um einen Afghanen handelt, kündigte der Republikaner Überprüfungen aller Ausländer aus Afghanistan an, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren. Die Bearbeitung von Einwanderungsanträgen afghanischer Bürger wurde ausgesetzt. Trump ordnete die Entsendung von 500 weiteren Soldaten der Nationalgarde in die Hauptstadt an. Er versprach, er werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Ausländer aus allen Ländern abgeschoben werden, die nicht hierhergehören oder unserem Land keinen Nutzen bringen."

Stunden zuvor hatte ein Schütze in Washington in der Nähe des Weißen Hauses vor einer U-Bahnhaltestelle das Feuer auf zwei Nationalgardisten eröffnet und sie dabei laut Behörden lebensgefährlich verletzt. Am Donnerstag sagte US-Justizministerin Pam Bondi, dass beide in der Nacht operiert worden seien. Es handelt sich um eine 20 Jahre alte Frau und einen 24-jährigen Mann. Der Vorfall schockierte die USA am Vorabend des Feiertags Thanksgiving, des Erntedankfests.

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich US-Medien zufolge um einen 29 Jahre alten Afghanen handeln, der 2021 in die USA einreiste, aber erst 2025 nach Trumps Amtsantritt Asyl gewährt bekam. CIA-Direktor John Ratcliffe sagte Fox News, dass der Mann in Kandahar für dortige Partnerorganisationen des US-Militärs tätig war und dabei auch für die US-Regierung und die CIA gearbeitet habe.

Der US-Präsident bezeichnete den Schützen als "Tier" und erklärte, er müsse "den höchstmöglichen Preis bezahlen". Trump nannte Afghanistan ein "Höllenloch auf Erden" und behauptete, Millionen Menschen seien unter Biden aus aller Welt ohne nötige Überprüfungen in die USA gekommen. Tatsächlich wurden selbst während der chaotischen Evakuierung von Afghanen aus Kabul durch das US-Militär 2021 Afghanen nicht direkt in die USA geflogen. Sie wurden unter anderem auf einen US-Stützpunkt in Katar gebracht, wo bereits erste Sicherheitsprüfungen durchgeführt wurden.

Die US-Einwanderungsbehörde USCIS erklärte nach Trumps Ansprache, die Bearbeitung aller Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger werde mit sofortiger Wirkung ausgesetzt.

Im aufgeladenen politischen Klima in den USA entbrannte sofort eine Debatte darüber, wer die politische Verantwortung für den Vorfall trägt. Auch Heimatschutzministerin Kristi Noem machte indirekt Bidens Regierung verantwortlich. Erste republikanische Abgeordnete forderten drastische Maßnahmen gegen Ausländer im Land. Führende Demokraten riefen zu einem friedlichen Miteinander auf.
Schlagworte: Donald Trump, Joe Biden, Heimatschutzministerin Kristi Noem

Weitere Artikel