Vor den Nazis nach Palästina geflohen

Der 96-jährige Zeitzeuge Zwi Nigal berichtet Schülern des Faust-Gymnasiums in Staufen von seinem Leben als Jude in der NS-Zeit.
STAUFEN. Er war Schüler und Flüchtling, Auswanderer, Soldat und Widerstandskämpfer – und er ist Jude. Das Leben von Zwi Nigal hätte mit 15 enden können – heute ist er 96 Jahre alt, klar bei Verstand und immer noch fähig, Jugendlichen von heute eindrucksvoll die Zeit von damals vor Augen zu führen. Auf Einladung von Geschichtslehrern berichtete Zwi Nigal jetzt vor zwei Jahrgängen des Faust-Gymnasiums in Staufen von seinem Leben.
Die österreichische Hauptstadt war nach dem Ersten Weltkrieg nur mehr ein Schatten ihrer einstigen Größe im Kaiserreich Österreich-Ungarn. In der 1,8-Millionen-Stadt war jeder Zehnte Jude. Nigal erinnert sich, dass er mit zehn Jahren begann, die kleinen Unterschiede immer stärker zu spüren, vor allem die schleichende wachsende Abneigung vieler Österreicher gegen die Juden.
Sein Vater war Elternsprecher seiner Schule – in Zeitungsartikeln hieß es plötzlich: ...