Fotografie

Vorträge und Fotokurse beim Mundologia-Festival in Freiburg

Das Mundologia-Festival im Freiburger Konzerthaus hat wieder Scharen von Fernweh-Geplagten angezogen. Neben Filmvorträgen gab es auch Fotokurse und eine Outdoor-Messe.  

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Beim Mundologia-Foto-Workshop  zeigte ...r- und Hintergrund verschwimmen lässt.  | Foto: Arnold Schenk
Beim Mundologia-Foto-Workshop zeigte Arnold Schenk zum Beispiel, wie man sein eigentliches Motiv über die geringe Tiefenschärfe betont und Vorder- und Hintergrund verschwimmen lässt. Foto: Arnold Schenk

Wie wird aus David Rehm (17) ein hilfloses Lamm, das sich vor dem bösen Wolf fürchtet? Der Filmemacher, Fotograf und Medienpädagoge Arnold Schenk hat das 40 Jugendlichen am Samstag gezeigt: Im Foto-Workshop "Volle Kontrolle – sei kreativ mit der Kamera" beim 12. "Mundologia"-Festival.

Weiter runter. Noch weiter. Und noch weiter. David Rehm ist so groß, dass er in die Knie gehen muss. Von da unten schaut er nach oben zu Arnold Schenk, der zielt mit der Kamera auf ihn. Er hat die Kamera auf extreme Überbelichtung eingestellt. Auf dem Foto, das so entsteht, ist ein heller David Rehm zu sehen, er wirkt sanft, genau so, wie es sein soll. Dann geht’s weiter: Jetzt schaut Arnold Schenk von oben nach unten und bemüht sich, grimmig auszusehen. Er hält eine helle Lampe, die nicht aufs Bild drauf kommt, aber dafür sorgt, dass es besonders dunkel ausfällt. Keine Frage: Das ist ein Foto vom bösen Wolf, der das arme Lamm aus dem Foto davor bedroht. Mit dieser Geschichte vom Lamm und dem Wolf führt Arnold Schenk, der sich "Leo" nennt und bei Augsburg wohnt, durch den Workshop, in dem er rund 40 Jugendliche in den manuellen Umgang mit Fotokameras einführt.

Der mutige Schritt vom A zum M

"Traut euch den mutigen Schritt vom A zum M", regt er sie an, und alle schalten vom Automatik- zum manuellen Knopf um. Mattis Hakenjos (16) macht das auf seiner eigenen Kamera, es ist eine ältere, aber das spielt keine Rolle: "Es ist egal, was für eine Kamera ihr habt und wie toll sie ist", sagt Arnold Schenk, "entscheidend ist, was die hinter der Kamera machen." Er hat zwei Kameras im Einsatz, eine Spiegelreflex- und eine kleine, einfache.

Ein paar andere verteilt er an diejenigen, die ohne Kamera kamen. Auch an Bianca Furtner (17), der ihre große Spiegelreflex-Kamera zu mühsam zum Transportieren war. Sie hat schon als Kind ständig fotografiert, lange mit dem Fotoapparat ihrer Mutter. Mit 14 Jahren bekam sie die erste eigene Kamera, ihre jetzige ist ihre dritte. Ihre Lieblingsmotive sind Menschen, im Urlaub auch Landschaften und Natur. Als Arnold Schenk in die Runde fragt, was beim Belichten alles wichtig ist, legt sie los: Belichtungsdauer, das Einstellen der Blende und der Lichtempfindlichkeit des Bildsensors, genannt Iso. "Aha, du bist Profi", sagt Arnold Schenk, es sitzen etliche in diesem Workshop.

Licht und Tiefenschärfe

Aber auch andere wie eben Mattis Hakenjos, der meist nur im Urlaub fotografiert. Arnold Schenk gibt in einem Schnell-Durchlauf Einblicke in Unter- und Überbelichtung, Tiefenschärfe, Lichteffekte. Für die Geschichte vom Lamm und dem Wolf streckt er seine Hand als Wolfskralle in die Kamera, fotografiert sie scharf mit dem verschwommenen David Rehm als Lamm im Hintergrund. Dann verliert der Wolf die Orientierung und dreht sich um die eigene Achse: Arnold Schenk macht ein "Selfie", während er sich dreht.

Es folgt der Kampf, dargestellt in Lichtblitzen, die er mit seiner Handy-Taschenlampe inszeniert. Und dann? Über das Ende können die Jugendlichen selbst entscheiden, als sie die Szenen in Zweiergruppen nachmachen.

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