900 Jahre Freiburg
Walter Mossmann – ein Störenfried und Grenzgänger

Walter Mossmann setzte auf demokratische Lernprozesse, liebte die Poesie des Aufstands und war in Freiburg eine wichtige Stimme des Protests.
Walter Mossmann wäre wohl etwas erstaunt darüber gewesen, dass ihn die Redaktion der Badischen Zeitung zu einem repräsentativen Freiburger für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts auserkoren hat. Doch dann hätte er diese Auszeichnung gerne angenommen – ganz uneitel war er nicht; aber er hätte sich auch sofort überlegt, wie man das politisch nutzen könnte, um etwas Unruhe zu stiften.
Dafür gibt es in seiner Biographie einen schönen Präzedenzfall: 1990 wurde ihm von der Stadt Freiburg der Reinhold-Schneider-Förderpreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigte ihn die Stadt Freiburg "Das vormals Strittige war zum politisch Korrekten geworden, das Anstößige zum Consensfähigen, es drohte jede Menge Gemütlichkeit und Mißverständnis." als eines der Gesichter im Kampf gegen das AKW Wyhl. Wobei Gesicht nur beinahe richtig ist: Mit seinen "Flugblattliedern" gab er als Liedermacher dem Protest vor allem eine charakteristische Stimme. Doch als eine Ikone des Anti-AKW-Protestes wollte er nicht glorifiziert werden. Seine Befürchtung angesichts der Preisverleihung: "Das vormals Strittige war zum politisch Korrekten geworden, das Anstößige zum Consensfähigen, es drohte jede Menge Gemütlichkeit und Mißverständnis."
Und so trat er nicht wie erwartet "zur Holzguitarre" auf, sondern stellte einen Ghettoblaster auf die Bühne. Zusammen mit anderen trug er Texte zu einer Toncollage vor, die er ...
Dafür gibt es in seiner Biographie einen schönen Präzedenzfall: 1990 wurde ihm von der Stadt Freiburg der Reinhold-Schneider-Förderpreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigte ihn die Stadt Freiburg "Das vormals Strittige war zum politisch Korrekten geworden, das Anstößige zum Consensfähigen, es drohte jede Menge Gemütlichkeit und Mißverständnis." als eines der Gesichter im Kampf gegen das AKW Wyhl. Wobei Gesicht nur beinahe richtig ist: Mit seinen "Flugblattliedern" gab er als Liedermacher dem Protest vor allem eine charakteristische Stimme. Doch als eine Ikone des Anti-AKW-Protestes wollte er nicht glorifiziert werden. Seine Befürchtung angesichts der Preisverleihung: "Das vormals Strittige war zum politisch Korrekten geworden, das Anstößige zum Consensfähigen, es drohte jede Menge Gemütlichkeit und Mißverständnis."
Und so trat er nicht wie erwartet "zur Holzguitarre" auf, sondern stellte einen Ghettoblaster auf die Bühne. Zusammen mit anderen trug er Texte zu einer Toncollage vor, die er ...