Bücher
Warum der erste Satz in der Literatur so wichtig ist

Aller Anfang ist schwer: Der erste Satz eines Buches setzt oft schon die ganze Stimmung. Die BZ hat mit Schriftstellerinnen und einer Literaturagentin über erste Sätze gesprochen.
Es war einmal eine Journalistin, die wollte einen Artikel über erste Sätze in Büchern schreiben. Die schönsten ersten Sätze, die überraschendsten ersten Sätze. Das Gefühl, wenn man einen ersten Satz liest, und das Gefühl, wenn man einen ersten Satz schreibt. Und so begann sie ihren Text mit den Worten, mit denen für Kinder alle guten Geschichten beginnen: Es war einmal eine Prinzessin...
"Alle glücklichen Familien ähneln einander", begann Leo Tolstoi 1875 seinen Roman "Anna Karenina", "jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich." Heute zählen diese Worte zu den bekanntesten ersten Sätzen der Literaturgeschichte. Wie wichtig ein guter erster Satz ist, wird in Schreibratgebern betont, Kritiker loben Bücher, "die sie vom ersten Satz an packen" können. Die Frage, was einen guten ersten Satz ausmacht, ist allerdings schwer zu beantworten – im Gegensatz zu glücklichen Familien ähneln sich die "guten" ersten Sätze der Literaturgeschichte keineswegs.
"Der Anfang spiegelt die Farbe des Romans wider." Annette Pehnt "Es gibt so viele Möglichkeiten, eine Geschichte zu beginnen, wie es Erzähler gibt", sagt Beate Riess, Inhaberin einer Literaturagentur in Freiburg. Wenn die Prinzessin keine Prinzessin wäre, sondern eine Autorin, und es nicht ihre Aufgabe wäre, einen Drachen zu töten, sondern ein Buch zu schreiben, wäre die Literaturagentin ihre helfende Hand. Sie greift Autoren und Autorinnen unter die Arme, um ihre Texte in Form zu bringen und einen Verlag zu finden.
Für Riess, seit 2010 im Geschäft, sind Romananfänge wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Wenn ein Autor ihr ein Manuskript anbietet, liegen die ersten 30 bis 40 Seiten als Leseprobe bei. Doch der Anfang ist für Riess kürzer: Ein paar wenige Sätze, die ...
"Alle glücklichen Familien ähneln einander", begann Leo Tolstoi 1875 seinen Roman "Anna Karenina", "jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich." Heute zählen diese Worte zu den bekanntesten ersten Sätzen der Literaturgeschichte. Wie wichtig ein guter erster Satz ist, wird in Schreibratgebern betont, Kritiker loben Bücher, "die sie vom ersten Satz an packen" können. Die Frage, was einen guten ersten Satz ausmacht, ist allerdings schwer zu beantworten – im Gegensatz zu glücklichen Familien ähneln sich die "guten" ersten Sätze der Literaturgeschichte keineswegs.
"Der Anfang spiegelt die Farbe des Romans wider." Annette Pehnt "Es gibt so viele Möglichkeiten, eine Geschichte zu beginnen, wie es Erzähler gibt", sagt Beate Riess, Inhaberin einer Literaturagentur in Freiburg. Wenn die Prinzessin keine Prinzessin wäre, sondern eine Autorin, und es nicht ihre Aufgabe wäre, einen Drachen zu töten, sondern ein Buch zu schreiben, wäre die Literaturagentin ihre helfende Hand. Sie greift Autoren und Autorinnen unter die Arme, um ihre Texte in Form zu bringen und einen Verlag zu finden.
Für Riess, seit 2010 im Geschäft, sind Romananfänge wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Wenn ein Autor ihr ein Manuskript anbietet, liegen die ersten 30 bis 40 Seiten als Leseprobe bei. Doch der Anfang ist für Riess kürzer: Ein paar wenige Sätze, die ...