Desolater Haushalt
Warum die Gemeinde Steinen so viele Schulden hat

Seit Jahren findet Steinen nicht aus der Verschuldung heraus. Wer hat Schuld? Die politisch Handelnden? Gibt es ein strukturelles Problem, das über das Wiesental hinausweist? Der Versuch einer Analyse.
Einen Schuldenberg von fast 20 Millionen Euro (Stand 31.12.2021) trägt die 10.000-Einwohner-Gemeinde Steinen allein im Kernhaushalt mit sich herum. Hinzu kommen mehr als neun Millionen Euro aus Eigenbetrieben. Laut Statistischem Landesamt ist das eine Pro-Kopf-Verschuldung von 2900 Euro – nach Tunau ein Schuldenrekord im Landkreis. Die Kommunalaufsicht hat Steinen mit einem weitgehenden Ausgabenstopp belegt, sie darf kaum noch Kredite aufnehmen und investieren. Wie konnte es so weit kommen?
Die Flächengemeinde
"Wir verwalten nur noch den Mangel", klagte der langjährige Steinener Rechnungsamtsleiter Hans Peter Müller im Jahr 2005 im BZ-Interview. Und nannte als einen Grund für die schon damals schwierige Finanzsituation Steinens den Nachholbedarf beim Aufbau von Infrastruktur, den die Gemeinde im Zuge der Kommunalreform Ende der 1970er Jahre hatte. Damals wurden auf einen Schlag – und eher ...
Die Flächengemeinde
"Wir verwalten nur noch den Mangel", klagte der langjährige Steinener Rechnungsamtsleiter Hans Peter Müller im Jahr 2005 im BZ-Interview. Und nannte als einen Grund für die schon damals schwierige Finanzsituation Steinens den Nachholbedarf beim Aufbau von Infrastruktur, den die Gemeinde im Zuge der Kommunalreform Ende der 1970er Jahre hatte. Damals wurden auf einen Schlag – und eher ...