Energiewende

Was alte Auto-Akkus mit einem Energiepark zu tun haben

Die zweitgrößte Photovoltaikanlage im Südwesten, Windkraft und ein neuartiger Batteriespeicher: Was im Landkreis Heilbronn entsteht und welche Rolle alte Bestandteile von E-Autos dabei spielen.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Neue Aufgabe für alte Batterien.  | Foto: IMAGO/Zoonar.com/Andrey Soloviev
Neue Aufgabe für alte Batterien. Foto: IMAGO/Zoonar.com/Andrey Soloviev

Mit einem neuartigen Batteriespeicher unter anderem aus alten E-Auto-Akkus soll im Landkreis Heilbronn ein deutschlandweit einzigartiger Energiepark entstehen. Die Batterien aus zwölf Audi-Fahrzeugen erhalten laut dem Energiekonzern EnBW so ein zweites Leben als stationäre Speicher. Sie sollen im Tandem mit einem Natrium-Ionen-Speicher arbeiten.

Beide Speichertechnologien gibt es schon, wie ein EnBW-Sprecher erklärte. Neuartig sei die Kombination, die die jeweiligen Stärken verbinde: Die Lithium-Ionen-Akkus aus den Fahrzeugen eigneten sich für eine schnelle Be- und Entladung, während die Natrium-Ionen-Batterien stabile und langanhaltend Leistung abgeben könnten. Zudem seien ihre Rohstoffe breiter verfügbar.

Beide Speicher haben den Angaben nach zusammen eine Leistung von 1,22 Megawatt und eine Gesamtkapazität von 2,25 Megawattstunden. Rechnerisch könnten sie zwei Stunden lang die Strommenge zur Verfügung stellen, die rund 3.400 Haushalte verbrauchen. Sie sollen Ende des Jahres in Betrieb gehen.

CO2-Fußabdruck sinkt

Mit Blick auf die Bedeutung sagte Konzernchef Georg Stamatelopoulos laut Mitteilung: "Batteriespeicher helfen dabei, kurzfristig die wetterabhängige Erzeugungsleistung von Erneuerbaren mit dem tatsächlichen Bedarf zusammenzubringen." Das ermögliche Flexibilität im Energiesystem.

Umweltministerin Thekla Walter (Grüne) erklärte: "Der geplante Einsatz von gebrauchten E-Auto-Akkus im Batteriespeicher zeigt: Erneuerbare sind auch führend im Aspekt Recycling und Ressourceneffizienz." Mit den gebrauchten Batterien lassen sich der EnBW zufolge im Vergleich zu einem Container mit neuen Batterien rund 70 Prozent an CO2-Emissionen verhindern.

Photovoltaik, Windkraft und Batteriespeicher an einem Standort

Der neuartige Hybridbatteriespeicher soll auf dem Gelände in Gundelsheim unter anderem mit einem mehr als 55 Hektar großen Solarpark verbunden werden, der nun offiziell eröffnet wurde. Dessen rund 110.000 Photovoltaik-Module haben laut EnBW eine installierte Leistung von 58 Megawatt. Sie seien damit die zweitgrößte Photovoltaikanlage in Baden-Württemberg.

Für zwei geplante Windkraftanlagen laufe das Genehmigungsverfahren noch. Insgesamt werde der 64 Hektar große Energiepark jährlich so viel Strom erzeugen können, wie rund 30.000 Haushalte in diesem Zeitraum verbrauchen.

Schlagworte: Thekla Walter, Georg Stamatelopoulos

Weitere Artikel