In Hamburg-Altona ist das bundesweit erste Fahrverbot für Dieselautos in Kraft. Es gilt aber nur auf zwei von insgesamt 4000 Kilometern Straße. Was bringt das? Eine Reportage.
Das Straßenschild muss einmal tiefblau gewesen sein. Aber der Ruß hat es so sehr verdunkelt, dass die Schrift kaum noch zu entziffern ist. Willkommen in der Max-Brauer-Allee, Hamburg-Altona. Gemessen an der Belastung mit Stickstoffdioxid ist sie eine der dreckigsten Straßen der Stadt. Es ist kurz nach 18 Uhr. Wegen der Ampelschaltung rollt die Kolonne aus Blech in Wellen an, immer wieder. Es klänge wie eine Brandung, würden die Fahrzeuge nicht so einen fürchterlichen Lärm machen: der aufheulende Motor eines Audi, eine knatternde Vespa, ein Linienbus, der unter seiner Last ächzt.
Innerhalb von 15 Minuten passieren 295 Pkw, zehn Motorroller, sieben Linienbusse, drei Motorräder, ein Wohnmobil und ein DHL-Transporter die Max-Brauer-Allee. Und das nur in der einen Fahrtrichtung, nach Osten. Getrennt werden die Fahrbahnen durch einen mit Lindenbäumen gesäumten Grünstreifen. Immerhin: In derselben Zeit schlängeln sich 72 Radfahrer durch die Blechkolonne hindurch.
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