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Wenn das Netz lügt

  • Philipp Brandstädter (dpa)

  • Mo, 20. April 2020
    Neues für Kinder

Aufgepasst! Nicht alles, was im Internet steht oder gezeigt wird, ist auch wahr.

Ein Freund hat eine seltsame Nachricht geschickt. Darin steht, man müsse die Info unbedingt an ganz viele Leute weiterleiten. Sonst drohe einem Unheil. Kann so etwas stimmen?

Nö. Solche Nachrichten nennt man Kettenbriefe. Diese Nachrichten denken sich irgendwelche Leute aus. Sie testen damit, ob andere das glauben und weiterverbreiten. Solchen und ähnlichen Quatsch findet man häufig im Internet. Mal sieht es auf einem Foto so aus, als würde ein Hai auf einer Autobahn schwimmen. Mal wird in einem Video behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Mal ist es leicht und mal schwieriger, eine Information als falsch zu entlarven.

Wieso verbreiten Menschen mit Absicht Lügen im Internet? Das weiß Juliane von Reppert-Bismarck von der Organisation Lie Detectors (auf Deutsch: Lügendetektoren). Sie erklärt in Schulklassen, wie man mit Falschnachrichten umgeht. Denn über Apps wie Whatsapp, Instagram, Tiktok und Snapchat landen manchmal seltsame Meldungen auf dem Handy.

"Manche Leute übertreiben oder lügen im Netz, um damit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen", erklärt die Fachfrau. So locken sie Leute auf ihre Webseiten. Sie erfragen persönliche Daten oder bieten etwas zum Verkauf, um Geld zu verdienen. "Andere behaupten falsche Dinge, um eine Person, Gruppe oder eine Sache absichtlich schlechtzumachen."

Egal warum Lügen verbreitet werden: Es ist immer ärgerlich, wenn man auf sie hereinfällt. "Darum ist es wichtig, immer zu prüfen, ob eine Informationen stimmt oder nicht", sagt Juliane von Reppert-Bismarck. Das geht so: "Zunächst sollte man sich die Quelle einer Nachricht anschauen", erklärt die Expertin: "Wer hat das geschrieben? Wird gesagt, woher die Info kommt? Was ist das für eine Internet-Seite?" Auch wichtig: "Kann man die Nachricht auch auf anderen Seiten finden?" Denn etwa Reporter von Nachrichtensendungen und Zeitungen sind verpflichtet, wahrheitsgetreu zu berichten. Darum kann man Infos aus diesen Medien normalerweise trauen, gerade wenn man sie auf mehreren Seiten findet.

Ein anderer Hinweis kann das Datum sein. Manchmal werden Texte, Bilder oder Videos als neu bezeichnet, obwohl die Jahre alt sind. Meist hilft es auch, mehr als nur die Überschrift zu lesen. So versteht man dann etwa mehr über den Hintergrund einer Geschichte.

"Eigentlich ist es gar nicht so schwer herauszufinden, ob eine Nachricht stimmt oder nicht", sagt die Fachfrau. "Wenn man seinen Kopf benutzt, ist das meist kein Problem." Man muss sich nur fragen, ob man vielleicht gerade veräppelt wird.

Deshalb rät die Expertin: Immer aufmerksam bleiben, wenn man im Internet etwas liest! Das gilt besonders, wenn man die Meldung weiterschicken will.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 20. April 2020: PDF-Version herunterladen

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