Zischup-Bericht
Wenn jede Sekunde zählt
Zischup-Reporter aus Elzach trafen den Oberarzt Bernd Wissler, der auch als Notarzt arbeitet / Ruhe bewahren ist oberstes Gebot.
Jakob Schultis, Noel Burger &
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Jakob Schultis und Noel Burger aus der Klasse 8 der Heinrich-Hansjakob-Realschule Elzach verabredeten sich mit Bernd Wissler, der als Oberarzt in der BDH-Klinik in Elzach und als Notarzt im Oberen Elztal arbeitet. Sie stellten ihm zu seiner Arbeit als Notarzt Fragen.
Bernd Wissler erzählte uns auch etwas über seinen ersten Einsatz als Notarzt. Ein 19-jähriges Mädchen hyperventilierte, das heißt, sie bekam zu wenig Sauerstoff. "Dieser Einsatz war für mich nicht so herausfordernd, aber ich kann mich bis heute gut daran erinnern", sagt der Arzt.
Neben dem Klinikalltag arbeitet Wissler, wenn er als Notarzt Bereitschaft hat, werktags von 17 bis 8 Uhr und am Wochenende sogar 24 Stunden. Da fährt er dann schon täglich ein bis zwei Einsätze, die sich meistens im häuslichen Umfeld abspielen. Die Patienten klagen dann in den meisten Fällen über Herzprobleme oder Atemnot. Natürlich kommen auch Unfälle zu Hause und im Straßenverkehr vor. Es ist schon erstaunlich und zu bewundern, wie viele Stunden so ein Arzt in der Woche arbeitet, und wie er auch bei wenig Schlaf bei jedem Notfall vollen Einsatz bringen muss.
Uns interessierte auch, mit welchem Gefühl er zu einem Einsatz fährt, bei dem ein Kind betroffen ist. "Bei Kindern bin ich immer etwas nervöser, da der Organismus kleiner ist als bei einem Erwachsenen, aber auch die Eltern sind in hoher Aufregung und müssen zuerst einmal beruhigt werden", sagt Wissler. Da gelte es, Ruhe und den Überblick zu bewahren.
Wir wollten auch wissen, wie es ein Arzt erlebt, wenn ein Patient verstirbt. Ein Arzt versucht natürlich alles, was in seiner Macht steht, um das Leben des Patienten zu erhalten. Manchmal sind die Menschen aber so schwer betroffen oder verletzt, dass es auch gut ist, wenn sie sterben können. Wenn die Patienten solch ein Ereignis überleben, bleiben oft schwerste Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Wir bewundern solche Menschen schon, die täglich mit solchen Schicksalen konfrontiert werden und damit umgehen können.
Wir wollten auch von Bernd Wissler wissen, ob er sich noch an seinen für ihn schlimmsten Einsatz erinnern kann. Er erzählte uns von einem schrecklichen Unfall eines elfjährigen Mädchens, das von einer Straßenbahn erfasst wurde und noch am Unfallort an ihren schweren Verletzungen verstarb. Bis heute hat er diese Bilder in Erinnerung. Wir bewundern solche Menschen, die solche schlimmen Bilder von Verletzten sehen und trotzdem einen klaren Kopf behalten.
Ein Notarzt sollte nach Möglichkeit auch körperlich fit und trainiert sein, da es auch Einsätze in unwegsamem Gelände gibt, zum Beispiel, wenn ein Drachenflieger abstürzt. "Wenn man dann schließlich am Unfallort eintrifft, verschafft man sich zunächst einen Überblick, versucht sich und den Patienten vor weiteren Gefahren zu schützen, stabilisiert den Kreislauf und lindert die Schmerzen, anschließend erfolgt der schnelle Transport in die Klinik", erzählte der Arzt. Zum Schluss interessierte uns noch, was für ihn das Besondere an dem Beruf ist. "Als Notarzt hat man immer eine hohe Verantwortung zu tragen. Der Beruf ist sehr abwechslungsreich, jedoch muss man viel Einsatzbereitschaft zeigen. Im Vordergrund stehen natürlich die Menschen, die in Not sind", sagt Wissler.
Uns hat dieses Interview einen Einblick in einen interessanten Beruf gegeben. Beide kamen wir aber zu dem Schluss, dass wir diesen Beruf nicht ausüben könnten. Wir sind aber sehr froh, dass es solche Menschen gibt.
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