Gefährlicher Einsatz
Wer im Jemen helfen will, kommt an den Clan-Chefs von al-Qaida nicht vorbei

Kein leichter Spagat: Hilfsorganisationen im Jemen sind auf die Kooperation mit lokalen Warlords von al-Qaida angewiesen, auch zu ihrem eigenen Schutz. Unser Reporter hat ihre Arbeit begleitet.
Unsere Abfahrt aus der jemenitischen Hafenstadt Aden setzt Jakob auf den späten Nachmittag fest, damit wir in Abyan im Schutz der Dunkelheit ankommen. Für die Ausflüge in die berüchtigte Provinz hat er eine unauffällige Karosse besorgt. Um nicht aufzufallen, wickeln wir uns auch noch einen Keffiyeh genannten Turban um den Kopf, Jakob hat sich sogar in das landesübliche um die Hüfte geschlungene Tuch, die Ma’awaz, gehüllt.
Zumindest eine der zahllosen in Abyan lauernden Gefahren hat mit Erkanntwerden nichts zu tun. Dort regnet es immer wieder Raketen vom Himmel. Die US-Air-Force unternahm in den vergangenen zehn Jahren fast 300 Drohnenangriffe. Eigentlich gelten die Attentate prominenten al-Qaida-Mitgliedern. Doch viel zu oft kämen Zivilisten ums Leben, darunter Frauen und Kinder, heißt es vor Ort. In dieser Hinsicht ist die Provinz keineswegs einzigartig: Auch auf der anderen Seite des Roten Meeres in Somalia, setzt die US-Luftwaffe Drohnen gegen die Al-Shabaab-Miliz, eine militante islamistische Bewegung, ein. In der Sahelzone leistet sie ...