"Wer keine Angst hat, lebt nicht mehr lange"
BZ-INTERVIEW mit Extrembergsteiger Robert Jasper / Der gebürtige Tiengener zählt zu den weltbesten Eiskletterern / Wieder Erstbegehungen in den Alpen.
FREIBURG. Robert Jasper gehört zu den weltbesten Extrembergsteigern. Eben erst kletterte er die bislang schwierigste Route der Matterhorn-Nordwand. Er hält die schnellste Zeit bei der Begehung des argentinischen Cerro Torre. Im Eisklettern setzt der gebürtige Tiengener Maßstäbe. Warum seine letzte Expedition im Himalaya scheiterte und was er plant, fragte BZ-Redakteur Andreas Strepenick.
BZ: Herr Jasper, im Frühjahr mussten Sie am Bhagirathi III auf 5800 Metern Höhe umkehren. Was war geschehen?Jasper: Im indischen Himalaya ist das Wetter oft sehr unbeständig. Die Verhältnisse waren anfangs noch gut, wurden aber dann so schlecht, dass wir nicht weiterkamen. Es schneite, der Fels war vereist, die Passage schwierig. Wenn man an einem Tag nur noch zehn Meter schafft, ist es an so einem großen Berg nicht mehr möglich, hoch zu kommen.
BZ: Sie wollten den 6454 Meter hohen Berg im Garwahal-Himalaya über den Südwestpfeiler ersteigen. Worin lag die besondere Herausforderung dieser ...