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Wer’s glaubt

  • Sa, 25. März 2017
    Neues für Kinder

Nicht jedes Produkt hält, was es verspricht / Daher werden           Jugendliche zu Sachentestern .

Papier im Test   | Foto: fotolia/thomas kunz
Papier im Test Foto: fotolia/thomas kunz
Welche Chips knacken beim Draufbeißen am schönsten? Welche Zahnpasta macht die Zähne am saubersten? Mit welchem Spülmittel ist der Abwasch am schnellsten erledigt? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen können Jugendliche selbst herausfinden, indem sie die Produkte testen.

Die Stiftung Warentest veranstaltet jedes Jahr den Wettbewerb "Jugend testet". Mitmachen kann jeder, der zwischen zwölf und
19 Jahre alt ist und mehr über ein Produkt herausfinden möchte.

Am Otto-Hahn-Gymnasium in Karlsruhe hat die Klasse von Jakob Krieger mitgemacht. Auf die Idee gekommen ist der Lehrer, der die Achtklässler im Fach Naturwissenschaft und Technik unterrichtet.

"Irgendwie wollten alle so etwas wie Schokolade, Cola und Pizza testen. Ich habe so vor mich hingeguckt, auf meinen Block, und dachte: Warum eigentlich nicht mal Papier?", erzählt Jakob. Gemeinsam mit Larina Grabe und Kai Herzig bildete der 13-Jährige ein Team, das sich Collegeblöcke genauer anschaute. Sie legten zehn Kategorien fest, in denen sie Papier der Marken Brunnen, Kieser, Oxford, Edeka und Aldi testeten. "Wir hatten da viele Ideen und mussten uns erst mal auf ein paar einigen", sagt Jakob.

Das Test-Team wollte zum Beispiel wissen, wie weiß das Papier ist, wie viel Kraft man zum Zerreißen eines Blattes braucht, oder wie rau das Papier ist. Das waren sogenannte subjektive Kategorien, es zählte also der persönliche Eindruck der Tester und ihrer Klassenkameraden.

In den objektiven Kategorien wurden die Tests komplizierter. "Um herauszufinden, wie schnell Tinte auf dem Papier verblasst, haben wir ein beschriebenes Blatt fünf Tage lang im Licht liegen gelassen und dann geschaut, wie hell die Tinte noch war", erzählt Jakob. Auch ein Wassertest wurde gemacht: Dafür wurde ein Blatt für fünf Sekunden in Wasser getaucht und zum Trocknen ausgelegt. Danach haben die Schüler überprüft, wie gut man auf dem Papier noch schreiben konnte.

Für jede einzelne der zehn Kategorien haben Jakob, Larina und Kai ein eigenes Punktesystem mit Schulnoten entwickelt. Die Noten aller Kategorien wurden am Ende zusammengerechnet. "Unser Testsieger ist der Block von Edeka mit einer 2,2", sagt Jakob. Am schlechtesten hat der Block von Aldi abgeschnitten.

Ihre Versuche haben die Achtklässler in einem elf Seiten langen Produktbericht zusammengefasst. "Ich hätte nicht gedacht, dass so ein Test so aufwändig sein kann", sagt Jakob.

Ob die Experten von der Stiftung Warentest die Papieruntersuchungen von Jakob, Larina und Kai so gut finden, dass sie sie mit einem Preis auszeichnen? Das wird erst Ende Juni verraten. Bis dahin müssen sich die Fachleute mehr als 400 Tests angucken, die von Schülern aus ganz Deutschland eingereicht worden sind.

Jakob findet es nicht schlimm, wenn es für sein Team keinen Preis gibt: "Wir haben eine Eins für die Aufgabe bekommen, und es war mal etwas Anderes im Unterricht."

Ihr wollt selber testen? Der nächste Wettbewerb "Jugend testet" startet im September. Mehr Infos dazu auf http://www.jugend-testet.de

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. März 2017: PDF-Version herunterladen

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