Wichtiger Schritt für gerechtere und umweltbewusstere Gesellschaft

Environmental, Social and Corporate Governance, kurz ESG, ist eine Bewertungsmethode für Unternehmen, bei der es um soziale und ökologische Faktoren geht.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Die Grafik zum Thema ESG hat Elisa Fischer selbst erstellt.  | Foto: Elisa Fischer
Die Grafik zum Thema ESG hat Elisa Fischer selbst erstellt. Foto: Elisa Fischer
Die Anzahl von Umweltschäden, auch bedingt durch den Klimawandel und Skandale im Bereich der Führung von Unternehmen und Staaten, haben sich in den letzten 20 Jahren stark erhöht. Der Druck seitens der Öffentlichkeit und der Politik nimmt zu, mit dem Ziel, umwelt-und sozialverträgliche Standards in der Wirtschaft, Finanzindustrie und Politik durchzusetzen. Das Ziel sogenannter ESG ist, die Zukunftsfähigkeit unserer Umwelt und Gesellschaft global auch für nachfolgende Generationen zu sichern. Kernziele beim Thema ESG sind unter anderem der Klimawandel, die CO2-Reduktion, der Kohleabbau, die Reduktion von Kernkraft und Kinderarbeit, die Gleichheit von Geschlechtern und Minderheiten sowie soziale Finanzierungen. Aber was ist ESG? Folgendes habe ich für Zischup recherchiert:

ESG ist die Abkürzung für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Führung von Unternehmen und Institutionen). Unabhängige Agenturen prüfen dabei im regelmäßigen Abstand hauptsächlich Unternehmen bezüglich der Einhaltung von Standards in den Punkten Umwelt, Soziales und Führung. Das Prüfungssystem ist sehr detailliert und streng, wobei Berichte über ein Unternehmen bis zu 100 Seiten und länger sein können. Die Unternehmen haben mittlerweile eigene Ansprechpartner und Abteilungen, welche ausschließlich zum Thema ESG berichten und die Anleger informieren. Auf den Internetseiten der Unternehmen können auch private Personen, wie beispielsweise Schüler, die ESG-Note eines Unternehmens herausfinden. Die Bewertung erfolgt dabei überein Notensystem und in Ampelform.

AAA ist grün und somit sehr gut, BBB gelb und CCC in Rot weist eine sehr schlechte Note aus. Beispielsweise wurde aufgrund des Dieselskandals die Firma Volkswagen 2015 von BBB auf CCC heruntergestuft. Das Unternehmen konnte sich durch interne Steuerungsmaßnahmen wieder auf BBB zubewegen. Unternehmen mit einer sehr schlechten ESG-Bewertung können von Investoren ausgeschlossen werden, das heißt, sie erhalten nur noch erschwert Zugang zu Kapital für Investitionen.

Das Thema ESG wird im 21. Jahrhundert noch sehr wichtig sein und möglicherweise ein Megatrend der Zukunft werden. Die Bewegung findet bereits heute in der Wirtschaft und Gesellschaft statt. Der überwiegende Teil der Investoren weltweit stellt die internen Richtlinien auf ESG-Faktoren um. Unternehmen verändern ihre Produktionsketten und ihre Wertschöpfung zunehmend in Richtung einer umwelt- und sozialverträglichen Produktion. Unternehmen, welche sich nicht an diese Standards halten möchten, können über harte Ausschlusskriterien von Finanzierungen abgesondert werden und Reputationsschäden in der Öffentlichkeit wegen ihrer schlechten ESG-Benotung (Rating) erlangen.

Allerdings sollte erwähnt werden, dass, so heißt es von Kritikern, durch das ESG-System "grüne Blasen" entstehen könnten und Unternehmen mit guten bis sehr guten Noten Wettbewerbsvorteile sowie günstigere Finanzierungen im Vergleich zur Konkurrenz erlangen könnten. Teilweise ist das Bewertungssystem der Agenturen stark unterschiedlich und somit nicht immer transparent. Zudem muss das Risiko von "Ökoschwindel" verhindert werden.

Im Kern jedoch ist ESG und die zwingende regelmäßige Berichterstattung und Bewertung eines Unternehmens eine positive Maßnahme in Richtung einer sozialeren und umweltbewussteren Gesellschaft weltweit. Es fördert auch eine bessere Akzeptanz der Wirtschaft in der Bevölkerung und könnte somit die zunehmende Kapitalismuskritik in unserer Gesellschaft reduzieren.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel