Sie war der schnellste Raddampfer ihrer Zeit: Die "Stadt Zürich" vom Bodensee. Immer wieder rammte und versenkte sie andere Schiffe. Das brachte ihr den Beinamen ein: "Teufelsschiff".
Es ist einer dieser Wintertage am Bodensee, an denen das Sichtbare und das Unsichtbare ganz nah beieinander liegen. Nebel, so dicht, als könnte man mit dem Messer Stücke aus der Luft schneiden. Es ist still über dem See am Morgen des 12. Februar 1864. Die Wasseroberfläche glatt wie ein Fisch.
Die "Jura", ein 46 Meter langes, früher schweizerisches, inzwischen bayerisches Dampfschiff, ist an diesem Freitagvormittag – so steht es im späteren Unfallbericht der Königlich Bayerischen Verkehrsanstalten – mit Besatzung und fünf Passagieren auf der Kurslinie von Romanshorn nach Konstanz ...