Blauzungenkrankheit
Wie die AfD und eine Schweizer Sekte die Tierimpfung instrumentalisieren

Das Veterinäramt hat auf einem Bauernhof in Wittnau Kühe und Schafe gegen die Blauzungenkrankheit geimpft. Der Landwirt führt nun einen Kampf im Internet – unter anderem mit AfD-Unterstützung.
Unter Polizeischutz hat das Veterinäramt auf einem Bauernhof in Wittnau im Januar und Dezember Kühe und Schafe gegen die Blauzungenkrankheit geimpft. Der Landwirt hatte sich lange dagegen gewehrt und führt nun im Internet seinen Kampf gegen die Behörden weiter. Er ist überzeugt, dass seine Tiere vergiftet wurden. Unterstützung bekommt er von der AfD, einer Schweizer Sekte und einer auf Naturheilverfahren spezialisierten Ärztin aus dem Hexental.
Es ist noch dunkel, als an einem frühen Mittwochmorgen kurz vor Weihnachten mehrere Polizeiautos auf dem Lorenzhof in Wittnau vorfahren. Die Gemeinde zählt etwa 1500 Einwohner und liegt zehn Kilometer südlich von Freiburg. Die Polizisten eskortieren Veterinärmediziner des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald, die mehr als hundert Kühe und Schafe gegen die Blauzungenkrankheit impfen wollen. Sie vermuten Widerstand. Denn die Impfung hat eine Vorgeschichte.
Verwaltungsgericht gibt Veterinären recht
Fast ein Jahr zuvor hatte das Amt den Ausbruch der Blauzungenkrankheit auf dem Hof festgestellt – bei sieben Tieren. Um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern, ordnete das Veterinäramt die bei Ausbruch der Seuche verpflichtende Impfung an. Doch der Landwirt sträubte sich. Er zweifelte den Test an, der den Ausbruch festgestellt hatte, und zog vor Gericht. Letztlich gab das Verwaltungsgericht den Veterinären recht. Der Test war einwandfrei. Da der Landwirt nicht ...
Es ist noch dunkel, als an einem frühen Mittwochmorgen kurz vor Weihnachten mehrere Polizeiautos auf dem Lorenzhof in Wittnau vorfahren. Die Gemeinde zählt etwa 1500 Einwohner und liegt zehn Kilometer südlich von Freiburg. Die Polizisten eskortieren Veterinärmediziner des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald, die mehr als hundert Kühe und Schafe gegen die Blauzungenkrankheit impfen wollen. Sie vermuten Widerstand. Denn die Impfung hat eine Vorgeschichte.
Verwaltungsgericht gibt Veterinären recht
Fast ein Jahr zuvor hatte das Amt den Ausbruch der Blauzungenkrankheit auf dem Hof festgestellt – bei sieben Tieren. Um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern, ordnete das Veterinäramt die bei Ausbruch der Seuche verpflichtende Impfung an. Doch der Landwirt sträubte sich. Er zweifelte den Test an, der den Ausbruch festgestellt hatte, und zog vor Gericht. Letztlich gab das Verwaltungsgericht den Veterinären recht. Der Test war einwandfrei. Da der Landwirt nicht ...