Wie die Menschen in Ramstein mit der ständigen Präsenz der US-Armee leben
Ramstein ist eine etwas andere deutsche Kleinstadt. Dank des US-Militärflughafens übernachten dort Präsidenten und es wird Weltpolitik gemacht. Wie die Menschen mit der ständigen Präsenz der US-Armee leben.
An einem sonnigen Montagmorgen ist Ralf Hechler unterwegs zu einem Ort, der komplett unabhängig ist von russischem Gas. Er liegt in Deutschland – und in gewisser Weise auch nicht. Ralf Hechler ist der Bürgermeister dieses Ortes und doch sind seine Entscheidungsbefugnisse begrenzt. Der 51-Jährige fährt mit seinem Opel-Kombi in Richtung Air Base Ramstein, des größten Militärflughafens der USA außerhalb des eigenen Territoriums. 9000 Soldaten sind dort stationiert, 2300 zivile Angestellte arbeiten zusätzlich auf dem Gelände. Der Flughafen gehört zu Hechlers Gemeinde: Ramstein-Miesenbach, Landkreis Kaiserslautern, rund 7600 Einwohner.
Noch außerhalb der Air Base passiert der CDU-Politiker silbern-glänzende Türme eines modernen Blockheizkraftwerks, eingeweiht 2019. "Die Air Base wird ausschließlich mit Strom und Wärme aus Biogas versorgt", sagt er, seine Gemeinde ist Teilhaberin der Anlage. Während Deutschland sich in Abhängigkeit von russischem Gas begab, waren die Amerikaner weitsichtiger. Bedingung bei der Ausschreibung der US-Luftwaffe für die Energieversorgung der Air Base war, dass diese unabhängig von Russland sein müsse. Die deutsche Bevölkerung ...