Interview
Wie die Pandemie den deutschen Wortschatz erweitert

Lockdown, Geisterspieltag, Einkaufswagenpflicht: Mehr als 1000 Wörter hat die Sprachforscherin Annette Klosa-Kückelhaus gesammelt, die alle mit der Corona-Pandemie zu tun haben. Ein Interview.
BZ: Frau Klosa-Kückelhaus, als Wörterbuchmacherin am Mannheimer Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) untersuchen Sie den Wortschatz, mit dem die Pandemie die deutsche Sprache erweitert hat. Für Sie ein normales Geschäft, oder?
Klosa-Kückelhaus: Das Neologismen-Wörterbuch des IDS gibt es schon sehr lange. Wir beobachten ständig, was sich sprachlich tut. Als die ersten Meldungen über das Coronavirus kamen, schien das alles noch sehr weit weg zu sein. Aber ich war schon hellhörig. Das SARS-Virus ist noch gar nicht so lange her. Meine Vermutung war gleich: Jetzt haben wir einen neuen Krankheitsnamen. Dann kam das Virus bei uns an. Das hatte zur Folge, dass berichtet wurde mit der ganzen epidemiologischen Terminologie. Da waren wir schon wach. Ab März haben wir angefangen zu sammeln, ab April haben wir die Liste ins Netz gestellt.
BZ: Und diese Liste wird immer weiter vervollständigt?
Klosa-Kückelhaus: Das letzte Update war Ende Oktober. Und es stehen schon wieder 300 Kandidaten an, bei denen wir zu prüfen haben, ob sie sich gut entwickeln.
"Vieles wird wieder in die Fachsprachen verschwinden." Annette Klosa-Kückelhaus BZ: Was meinen Sie damit?
Klosa-Kückelhaus: Dass ich das nicht nur in einer Quelle ...
Klosa-Kückelhaus: Das Neologismen-Wörterbuch des IDS gibt es schon sehr lange. Wir beobachten ständig, was sich sprachlich tut. Als die ersten Meldungen über das Coronavirus kamen, schien das alles noch sehr weit weg zu sein. Aber ich war schon hellhörig. Das SARS-Virus ist noch gar nicht so lange her. Meine Vermutung war gleich: Jetzt haben wir einen neuen Krankheitsnamen. Dann kam das Virus bei uns an. Das hatte zur Folge, dass berichtet wurde mit der ganzen epidemiologischen Terminologie. Da waren wir schon wach. Ab März haben wir angefangen zu sammeln, ab April haben wir die Liste ins Netz gestellt.
BZ: Und diese Liste wird immer weiter vervollständigt?
Klosa-Kückelhaus: Das letzte Update war Ende Oktober. Und es stehen schon wieder 300 Kandidaten an, bei denen wir zu prüfen haben, ob sie sich gut entwickeln.
"Vieles wird wieder in die Fachsprachen verschwinden." Annette Klosa-Kückelhaus BZ: Was meinen Sie damit?
Klosa-Kückelhaus: Dass ich das nicht nur in einer Quelle ...