Aus Schlesien in den Schwarzwald

Wie es war, als Heimatvertriebener im Schwarzwald aufzuwachsen

Aus Oberschlesien kamen die "Henkel-Frauen" nach dem Krieg in den Schwarzwald. Erhard Morath schildert die Situation als Sohn einer "Dahergelaufenen" – und zeigt, was wir heute daraus lernen können.  

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Erhard Morath, 1. Schultag in Dillendorf, 1960.  | Foto: Privat
Erhard Morath, 1. Schultag in Dillendorf, 1960. Foto: Privat
Im Jahre 1953 kam ich als Sohn von Reinhard und Elisabeth Morath, eine geborene Henkel aus Oberschlesien (aus Grüben, heute Grabin) in Dillendorf (mit mir 351 Einwohner) zur Welt. Von klein an wurde mir über viele Jahre hinweg vor Augen geführt, dass ich der Sohn eines Flüchtlings war, einer "Dahergelaufenen".
Meine Mutter wollte es wohl allen zeigen – und aus mir ein Vorzeigekind machen. Immer höflich, beste Schulnoten, stets gekämmt, keine schmutzigen Hände, von klein an Ministrant und Vorsänger, hochdeutsch sprechend. Das war auch eine Zeit lang ganz nett, aber je länger es dann andauerte... echt grauenvoll.
Erst als Erwachsener begriff ich das "Warum", mit welchen Ressentiments meine Mutter im Dorf zu kämpfen hatte und die Gründe für ihre über ...

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