BZ-Interview
Wie gehen Wähler mit politischen Kurswechseln um?
Sa, 14. September 2013, 00:00 Uhr
Bundestagswahl
"Auch der Politiker lernt": Der Mannheimer Politologe Thomas König erklärt im BZ-Interview, warum Wähler Positionswechseln in der Politik zuweilen auch Gutes abgewinnen.
ie bilden sich die Wähler ihre Meinung? Nach welchen Kriterien entscheidet zumindest ein beträchtlicher Teil der Wähler, für welche Partei und für welchen Kandidaten er oder sie bei der Bundestagswahl stimmen wird? Der Politikwissenschaftler Thomas König hat darüber geforscht und kommt zu ungewöhnlichen Schlüssen.
WBZ: Herr Professor König, verraten Sie uns, wo Sie den Abend des 22. September verbringen?
König: Auf jeden Fall vor einem Fernsehgerät.
BZ: Sind Sie denn gespannt auf den Wahlausgang?
König: Ja, schon. Allerdings macht es einen Unterschied, ob man sich mit dem Thema Wahl professionell beschäftigt, oder ob man es wie ein Ereignis betrachtet, mit dem man eigentlich wenig zu tun hat.
BZ: Deshalb frage ich. Sie beschäftigen sich beruflich mit der politischen Ökonomie von Reformen. Was hat der Laie darunter zu verstehen?
König: Was meine Kollegen und mich umtreibt, ist die Frage: Warum kommen politische Reformen nicht oder nur stark verwässert zustande, obwohl wir verhältnismäßig gesicherte Erkenntnisse darüber haben, dass dringend etwas gemacht werden müsste. Dieses Phänomen hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.
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