Wie erobert man einen öffentlichen Platz von der Drogenszene zurück, ohne diese zu vertreiben? Im Freiburger Colombipark lässt sich dieser heikle Versuch gerade beobachten.
"Kein Drogenkonsum vor Kinderaugen!" "Keine menschenverachtende Schaubühne!" Die Banner hängen immer noch und schreien ihren Protest herunter von den Balkonen der Freiburger Innenstadt – genauer gesagt: an jener überschaubaren Ecke, wo sich Colombi- und Rosastraße kreuzen und der neue Drogentreff hin soll. Auch einen Monat, nachdem der Gemeinderat mit großer Mehrheit den Plänen zur Umgestaltung des Colombiparks zugestimmt hat, wollen einige Anwohner nicht klein beigeben. "Nai hämmer gsait!"
Am anderen Ende des Parks, wo sich der alte Drogentreff – noch – befindet, ist Klaus damit beschäftigt, seine Hosentaschen durchzuwühlen. Obwohl ihm das Gebüsch ringsum Schatten spendet, muss er sich den Schweiß von der Stirn wischen. Klaus ist 41 und seit seinem 16. Lebensjahr drogenabhängig. Er habe gleich mit den harten Sachen angefangen, erzählt er. Seinem Gesicht sieht man das nicht an. Aber seinen Beinen und Armen durch die vielen roten Einstichwunden. Zwischendurch hat er es mal ohne ...