Der enge Körperkontakt zu einem 700-Kilo-Rind ist für Kinder mit Behinderung wie eine Art Physiotherapie. Das kleine Glück auf der Weide hängt jedoch von der Großherzigkeit anderer Menschen ab.
Annegret Hafner lacht und atmet einmal tief durch: "Jetzt weiß ich wieder, warum ich eine dünne Jacke angezogen habe! Ich komm’ ins Schwitzen." Dann schiebt sie ihre schwerst mehrfach behinderte Tochter Maria im Rollstuhl energisch weiter über die Wiese – durchs Gras, über Baumwurzeln und altes Fallobst, vorbei an Kuhfladen. Es ruckelt Maria ein bisschen durch, aber das ist okay. Da vorn nämlich, unter den Baum – da wollen die beiden hin. Da liegt Kuh Paula, kaut gemächlich wieder und wartet auf ihren Einsatz.
Was hier am Ortsrand von Rulfingen, einem kleinen Örtchen im Landkreis Sigmaringen, gleich auf dem Rücken der Kuh passieren wird, ist einigermaßen außergewöhnlich. Für manchen mag es auf den ersten Blick erstaunlich wirken, vielleicht gar befremdlich. Für Menschen wie Maria aber ist es ein Glück. Das jedenfalls findet Annegret Hafner.
Tiergestützte Interventionen
sind – einfach gesagt – Situationen, in denen Tiere absichtlich, unterstützend und zum Wohle des Menschen mit Menschen in Kontakt gebracht werden. Häufig sind das Hunde, Kaninchen, Pferde und Bauernhoftiere. Es gibt drei verschiedene Arten von TGI: zum einen ...