50 Jahre Eingemeindung
Wie Mietersheim bei der Eingemeindung nach Lahr einige Investitionen sicherte

Wie Lahr zu seinen Stadtteilen kam:Mietersheim wuchs in den 1950er- und 1960er-Jahren stetig und verlor dann die Selbstständigkeit. Was die Eingemeindung für den Lahrer Stadtteil bedeutete.
Vor 50 Jahren sind sieben Dörfer nach Lahr eingemeindet worden. Was passierte im Vorfeld, wie war die Stimmung zur Zeit der Entscheidung und welche Folgen hatte der Einschnitt? Der Lokalhistoriker Walter Caroli zeigt für die Badische Zeitung die historische Entwicklung auf. Heute geht es um Mietersheim.
Eine Bemerkung vorab: Es fällt auf, dass in allen Verlautbarungen zum 50-jährigen Jubiläum der Durchführung der baden-württembergischen Gemeindereform unkritisch, fast euphorisch und verklärt deren Auswirkungen überaus positiv geschildert werden. Halten diese Einschätzungen einer objektiven Analyse stand? Wie hätten sich die um Lahr gruppierten Orte entwickelt, wenn sie selbständig geblieben wären? Sind die erhofften fiskalischen Effizienzrenditen richtig eingeschätzt worden? Ist unmittelbare kommunalpolitische Selbstverwaltung als lebendige Zelle der Demokratie ein hohes Gut?
Nur zwei Antworten sollen hier gegeben werden: 1. Dass nach der Eingliederung der sieben ehemaligen selbstständigen Gemeinden die Willensbildung im Lahrer Gemeinderat stark von deren Vertretern mitgetragen und beeinflusst wurde, ersetzt nicht das hoch einzuschätzende Recht, die Zukunft des eigenen, gewachsenen und selbständigen Ortes prägen und bestimmen zu können. Nur teilweise wird deshalb der Verlust dieses Rechts durch die Ortschaftsverfassung gemildert. 2. Ohne Kooperation und Koordination in fast allen kommunalpolitischen Bereichen (Bauplanung, Flächennutzung, Kanalisation, Wasserversorgung, Verkehr) hätte keine sinnvolle Gemeindepolitik mehr betrieben werden können. Deshalb wurde auch am 14. Mai 1969 der Planungszweckverband "Landkreis Lahr-Mitte" gegründet. Mietersheim gehörte mit Lahr, Kuhbach, Hugsweier, Langenwinkel, Reichenbach und Sulz dazu. Die später in Kraft getretene Gemeinde- und Kreisreform hat diese Art der ...
Eine Bemerkung vorab: Es fällt auf, dass in allen Verlautbarungen zum 50-jährigen Jubiläum der Durchführung der baden-württembergischen Gemeindereform unkritisch, fast euphorisch und verklärt deren Auswirkungen überaus positiv geschildert werden. Halten diese Einschätzungen einer objektiven Analyse stand? Wie hätten sich die um Lahr gruppierten Orte entwickelt, wenn sie selbständig geblieben wären? Sind die erhofften fiskalischen Effizienzrenditen richtig eingeschätzt worden? Ist unmittelbare kommunalpolitische Selbstverwaltung als lebendige Zelle der Demokratie ein hohes Gut?
Nur zwei Antworten sollen hier gegeben werden: 1. Dass nach der Eingliederung der sieben ehemaligen selbstständigen Gemeinden die Willensbildung im Lahrer Gemeinderat stark von deren Vertretern mitgetragen und beeinflusst wurde, ersetzt nicht das hoch einzuschätzende Recht, die Zukunft des eigenen, gewachsenen und selbständigen Ortes prägen und bestimmen zu können. Nur teilweise wird deshalb der Verlust dieses Rechts durch die Ortschaftsverfassung gemildert. 2. Ohne Kooperation und Koordination in fast allen kommunalpolitischen Bereichen (Bauplanung, Flächennutzung, Kanalisation, Wasserversorgung, Verkehr) hätte keine sinnvolle Gemeindepolitik mehr betrieben werden können. Deshalb wurde auch am 14. Mai 1969 der Planungszweckverband "Landkreis Lahr-Mitte" gegründet. Mietersheim gehörte mit Lahr, Kuhbach, Hugsweier, Langenwinkel, Reichenbach und Sulz dazu. Die später in Kraft getretene Gemeinde- und Kreisreform hat diese Art der ...