Inflation
Wie mit einem Geldschein aus Schopfheim antisemitische Propaganda verbreitet wurde

Eine Banknote der Inflationszeit aus Schopfheim diente in den 1920er Jahren als Werbeträger für rechtsextreme Propaganda. Wert war der Schein damals aber schon nichts mehr.
Der Notgeldschein vom 23. August 1923 aus Schopfheim, dessen Vorderseite ein Porträt Johann Peter Hebels ziert, erscheint auf den ersten Blick harmlos. Nur der hohe Geldwert von zwei Millionen Mark, der damaligen Hochinflation geschuldet, lässt heute noch erstaunen. Dreht man jedoch den Geldschein um, erweist er sich als subtiles Propagandamittel. Die Rückseite ist mit einer antisemitischen Zeichnung und dem Aufruf eines rechtsextremen Wahlbündnisses bedruckt.
Dies geschah nachträglich, nämlich im Mai 1924, als der ursprüngliche Geldschein schon längst ungültig geworden, die Inflation überstanden und die Reichsmark als Währung eingeführt war. Die schnelle, beispiellose Entwertung der Mark hatte nach dem Ersten Weltkrieg in wenigen Monaten in ganz Deutschland zu riesigen ...
Dies geschah nachträglich, nämlich im Mai 1924, als der ursprüngliche Geldschein schon längst ungültig geworden, die Inflation überstanden und die Reichsmark als Währung eingeführt war. Die schnelle, beispiellose Entwertung der Mark hatte nach dem Ersten Weltkrieg in wenigen Monaten in ganz Deutschland zu riesigen ...