BZ-Interview

Wie sich der Blumenschmuckwettbewerb Friesenheim verändert hat

Wo hatte der Wettbewerb seinen Ursprung? Und wie wird ein Blumengarten optimal bepflanzt? Die BZ hat mit Lothar Füner vom Friesenheimer Obst- und Gartenbauverein gesprochen.  

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In Friesenheim gibt es den Blumenschmuckwettbewerb bereits seit 1967. Foto: Walter Holtfoth
Seit 1967 gibt es in Friesenheim eine jährliche Veranstaltung, die den ganzen Ort über all die Jahre erfolgreich zum Mitmachen ermuntert: den Blumenschmuckwettbewerb. BZ-Mitarbeiter Walter Holtfoth sprach mit dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Friesenheim, Lothar Füner, über den Wettbewerb.

BZ: Herr Füner, wo hat der Friesenheimer Wettbewerb seinen Ursprung?

Füner: Neben dem Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" gab es damals jedes Jahr im Mai den Blumenmarkt auf dem Rathausplatz. Damals war es die Gärtnerei Huber, die mit ihren Mitarbeitern Marktstände errichtete. Auf diesen wurde alles angeboten, was das Herz des Hobbygärtners höher schlagen ließ. Blumen, Sträucher, aber auch Gemüsesetzlinge für den Heimischen Garten.

BZ: Auch Blumenzwiebeln?

Füner: Nein, die kamen erst viel später dazu. Die Friesenheimer deckten sich vor allem auch ein, um die Gräber auf dem Friedhof zu bepflanzen.

BZ: Wie viele Haushalte waren damals dabei, wie hat sich das Teilnehmerfeld bis heute entwickelt?

Füner: Zu Beginn waren es knapp 240 Teilnehmer, die sich dem Wettbewerb stellten. Mit den Jahren musste das Thema natürlich dem demografischen Wandel seinen Tribut zollen. Auch die Einwohnerstruktur ändert sich. Es sind heute immer noch gut 180 Haushalte − und damit sind wir sehr zufrieden.

BZ: Nach welchen Kriterien wird beurteilt?

Füner: Zweimal im Jahr, jeweils im Juli und im September, findet unsere Schau statt. Die Kommission bewertet den Aufwand des Blumenschmucks, die Ausführung der Arbeiten und deren Wirkung in der Öffentlichkeit. Geachtet wird auch auf die Pflege der Beete, Vorgärten oder Balkone und auf den Gesamteindruck. Aus dem Punkteschlüssel werden die Gewinner ermittelt. Diese werden in einer Abendveranstaltung von der Gemeinde und dem Obst- und Gartenbauverein ausgezeichnet.

BZ: Sicher haben sich die Bilder in den Jahren gewandelt. Wie sehen Sie als Fachmann so manche Entwicklung?

Füner: Klar, früher waren es überwiegend Geranien und Begonien, die im Friesenheimer Ortsbild zu sehen waren. Mit der Zeit und der Möglichkeit, kleine Vorgärten vor den Häusern zu gestalten, kam viel dazu, vor allem Sträucher und Steingärten prägen heute das Bild. Ausgewogen angelegt ist auch gegen Letztere nichts einzuwenden, bieten sie doch Eidechsen und Insekten durchaus Schutz. Wichtig ist dabei aber, dass immer auch dauerblühende Pflanzen für unsere Bienen und Wildbienen zum Einsatz kommen.

BZ: Wie ist ein Blumengarten im Jahr 2021 aus ihrer Sicht optimal bepflanzt?

Füner: Klimabedingt sind robuste Pflanzen sinnvoll. Immer mit Blick darauf, dass diese lange blühen. Lavendel ist eine schöne Pflanze. Er ist nicht nur ein Hingucker, wie die Rose entfaltet er einen herrlichen Duft. Ich empfehle auch Pfeifenputzergras, denn das sieht einfach toll aus. Vor allem wichtig ist, dass alles insgesamt von den Insekten gerne angenommen wird.

Lothar Füner (54) ist Nebenerwerbswinzer mit 55 Ar Reben und 35 Ar Obstbau. Seit 1991 ist er erster Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Friesenheim.
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