30 Jahre Wiedervereinigung
Wie vereint ist Deutschland? Kretschmann und Kretschmer im Gespräch
Winfried Kretschmann regiert ein "altes" Bundesland, Michael Kretschmer ein "neues". Ihre Namen klingen erstaunlich ähnlich, ihre Ansichten zur Lage im wiedervereinigten Deutschland sind es auch. Zwei Ministerpräsidenten im Interview.
Torsten Kleditzsch, Rainer Pörtner & Christopher Ziedler
Fr, 2. Okt 2020, 18:45 Uhr
Deutschland
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Kretschmann: Ich erinnere mich genau, wie mich die Fernsehbilder gepackt haben, als im November 1989 der Schlagbaum am Berliner Grenzübergang Bornholmer Straße hochging. Auch als Westdeutscher hatte man ja bei den Fahrten in und durch die DDR die Kälte der SED-Diktatur gespürt. Eine solche emotionale Kraft hatte der Tag der Wiedervereinigung für mich nicht, obwohl er für den Lauf der Geschichte so wichtig war wie der Mauerfall.
Kretschmer: Auch für uns Ostdeutsche war der 9. November 1989 der ergreifendere Moment. Aber ich erinnere mich noch gut, dass wir am 3. Oktober 1990 ein Familienfest in Görlitz organisiert hatten, um zu feiern, dass Deutschland kein geteiltes Land mehr war.
"Ich denke an die Elbe, die eine Kloake war und heute sauber durch das wieder so schöne Dresden fließt. So falsch war Helmut Kohls Spruch von "blühenden Landschaften" nicht." Winfried Kretschmann BZ: Wie fällt Ihre Bilanz der Wiedervereinigung nach dreißig Jahren aus?
Kretschmann: Meine fällt sehr ...