Colmar
Wie wirkt der Isenheimer Altar im neuen Unterlindenmuseum?

Das Unterlindenmuseum wurde erweitert und ist moderner geworden – doch der mittelalterliche Isenheimer Altar Grünewalds bleibt sein Zentrum. Ein ausführlicher Rundgang.
Manchmal dauert es Jahre, Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte, bis die Menschen erkennen, wie großartig ein Kunstwerk ist. Was den weltberühmten Isenheimer Altar betrifft, so hat wohl niemals jemand dessen Rang bestritten. Schon der deutsche Kaiser Rudolf II., psychisch krank und kunstbeflissen, hätte ihn Ende des 16. Jahrhunderts gerne in seinen Besitz gebracht. Allein, der mächtige Mann bekam seinen Willen nicht. Und so hat der Altar, seit Matthias Grünewald ihn in den Jahren zwischen 1512 und 1516 geschaffen hat, das Elsass nicht verlassen. Wer war Matthias Grünewald, wie lautete sein genauer Name, wie, wann, unter welchen Umständen sind seine Werke entstanden? Das sind Fragen, um die die Kunstwissenschaft lange gerungen hat. Sein Jahrhundert nahm es mit den Persönlichkeitsrechten noch nicht so genau. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sie gar Albrecht Dürer für den Schöpfer des elsässischen Altars.
Unbestritten ist die Meisterschaft, mit der Grünewald das Leid darstellt, das einem Menschen hier angetan wird. Das Martyrium des gekreuzigten Christus, wie es auf der Hauptansicht des Isenheimer Altars gezeigt wird, wirkt unmittelbar, echt, realistisch, nicht manieriert. So als spüre man den Schmerz der Dornen, hält Grünewald den Augenblick des Todes fest. Die erschlaffenden Halsmuskeln, der geöffnete Mund, der von Pusteln und Wunden übersäte Körper: Grünewalds Realismus ist eindringlich, zwingt uns, hinzusehen. Der Betrachter begreift sofort die Dramatik.
Nach Umbau und Erweiterung des Unterlinden-Museums in Colmar durch das Basler ...
Unbestritten ist die Meisterschaft, mit der Grünewald das Leid darstellt, das einem Menschen hier angetan wird. Das Martyrium des gekreuzigten Christus, wie es auf der Hauptansicht des Isenheimer Altars gezeigt wird, wirkt unmittelbar, echt, realistisch, nicht manieriert. So als spüre man den Schmerz der Dornen, hält Grünewald den Augenblick des Todes fest. Die erschlaffenden Halsmuskeln, der geöffnete Mund, der von Pusteln und Wunden übersäte Körper: Grünewalds Realismus ist eindringlich, zwingt uns, hinzusehen. Der Betrachter begreift sofort die Dramatik.
Nach Umbau und Erweiterung des Unterlinden-Museums in Colmar durch das Basler ...