In Freiburg treten bei der Kommunalwahl 854 Kandidierende auf 20 Listen für den Gemeinderat an. In Aitern im Kreis Lörrach gar niemand. Wie funktioniert eine "wilde Wahl", wo jeder im Dorf gewählt werden kann?
Bürgermeister Manfred Knobel, früher Gemeinderat in seinem Heimatort, vor Aiterns Dorfkulisse Foto: Sattelberger
In Aitern leben etwas mehr als 500 Menschen. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni beginnt für viele das große Zittern: "Hoffentlich geht der Kelch an mir vorüber." Denn in der Gemeinde im Kreis Lörrach bewirbt sich – wie schon 2019 – kein einziger Einwohner und keine einzige Einwohnerin für den achtköpfigen Gemeinderat, eine Liste mit Wahlvorschlägen ist nicht zustande gekommen. Die Folge: Jeder kann bei einer "wilden Wahl" jeden im Dorf auf den Stimmzettel schreiben.
Um das Ehrenamt Gemeinderat abzulehnen, braucht es einen Grund
Es zählt dann, anders als bei mehreren Listen, nicht das ...