Wo nur die Notbremse hilft
Manchmal ist Privatinsolvenz anmelden der einzige Weg, sein Leben wieder in den Griff zu kriegen
Es hat lange gedauert, bis Thorsten Rieger (Name geändert) eingesehen hat, dass es aus ist mit seinem Traum. Aus mit seinem kleinen Café, das nie richtig lief und ihn hoffnungslos in die roten Zahlen trieb. Sein Dispokredit war restlos ausgeschöpft, die Gläubiger drängten von Tag zu Tag zorniger auf ihr Geld. Rieger ging nicht mehr ans Telefon, hatte Angst, zufällig Freunden zu begegnen, denen er noch Geld schuldete. Er ließ sich verleugnen, versuchte, alte Kredite mit neuen zu tilgen. Erst als der Steuerberater vor der drohenden Katastrophe warnte, zog er die Notbremse.
Im Frühjahr 2004 wurde sein Insolvenzverfahren eröffnet und er bekam eine Insolvenzverwalterin an die Seite gestellt. "Das war schon ein komisches Gefühl", erinnert sich Rieger. "Man fühlt sich ständig kontrolliert und beobachtet." Ganz so schlimm, wie Rieger es in den ...